Ehre, wem Ehre gebührt
10.07.2023 , Saanen, Konzert, KulturDr. Monika Bandi Tanner, Präsidentin der NJBB und Niclas Baumer Präsident der Dorforganisation würdigten Markus S. Bach für seine weitsichtige Arbeit in der Brassband-Musikszene.
LÉONIE MÜLLER
Seine erste musikalische Ausbildung hatte ...
Dr. Monika Bandi Tanner, Präsidentin der NJBB und Niclas Baumer Präsident der Dorforganisation würdigten Markus S. Bach für seine weitsichtige Arbeit in der Brassband-Musikszene.
LÉONIE MÜLLER
Seine erste musikalische Ausbildung hatte Markus S. Bach bei seinem Vater. Nach seiner KV-Ausbildung und dem Musikstudium im Hauptfach Posaune und Solo-Posaune, später Harmonielehre, Instrumentation und Dirigieren führten ihn Studienaufenthalte und Weiterbildungen ins Ausland. Es folgte die Ausbildung zum Militärkapellmeister und während zehn Jahren leitete Markus S. Bach das Militärspiel «Inf Rgt 13». Er war Präsident des Schweizerischen Militärmusikverbandes und Vorbereiter und Kämpfer für die Reorganisation der Schweizer Militärmusik. Er gründete unter anderem die Musikschule Saanenland-Obersimmental, die Brass Band Berner Oberland, den Schweizerischen Solo- und Quartettwettbewerb und 1976 die Nationale Jugend Brass Band, die nun die ebenfalls von ihm ins Leben gerufenen Saaner Proms mit ihrem Konzert bereichert hat. Bei der NJBB gibt es eine A-Band und eine B-Band. Weil es einzelnen jungen Musiker:innen knapp nicht in die NJBB gereicht hat, konnte er sich die enttäuschten Gesichter nicht ansehen und so entstand spontan die B-Band. Zudem ist er Mitbegründer des Schweizerischen und des Europäischen Brassband-Verbandes.
Markus S. Bach leitete während 22 Jahren die Brass Band Berner Oberland, mit welcher er unzählige Erfolge feiern konnte. Für sein Engagement in der Brassband-Musikszene konnte er mehrere Kulturpreise, Awards und Verdienstnadeln entgegennehmen. Er wurde zum Ehrenpräsidenten der EBBA ernannt und erhielt den «Paul Harris Fellow» der International Rotary Foundation. Zudem wurde ihm 2012 der Kulturpreis der Gemeinde Saanen für sein Lebenswerk als Anerkennung für seine grossen Verdienste für die Musik und die Bildung, für die Förderung und Ausbildung der jungen Musikerinnen und Musiker, sowie für seine grossen Verdienste auf nationaler und internationaler Ebene für die Blasmusik verliehen. Als Jurymitglied war Markus S. Bach europaweit unterwegs und ebenso als Gastdirigent gefragt. Unter dem Label Concerti Saanen organisiert er klassische Konzerte und Anlässe.
Die Pionierarbeit wird im gleichen Sinne weitergeführt
«Kurz waren etwas höhere Wellen da, die das NJBB-Schiff zum Schaukeln brachten», hielt Dr. Monika Bandi Tanner fest. Sie habe bei der Neuausrichtung auf Markus S. Bach, sowie weitere ehemalige Vorstandsmitglieder und Musiker:innen, mit denen sie vor zwanzig Jahren in der NJBB spielen durfte, zählen können. «Seit dem 3. Dezember ist das NJBB-Schiff wieder auf Kurs und der Weiterbildung der jungen, talentierten Musiker:innen steht nichts mehr im Weg», führte sie weiter aus. Die fünf Schlagwörter seien dem neuen Vorstand wichtig: Veränderung (Motto), Exzellenz, Qualität, NJBB-Team und Verständnis.
Wie jedes Jahr gibt es traurige Abschiede am Ende der gemeinsam erlebten Woche, welche die Jugendlichen dank ihrem Fleiss mit musikalisch hochstehender Ausbildung und Musizieren verbringen. Denn wer 23 Jahre alt ist, gilt als «Senior» und muss die NJBB leider verlassen. Es kann sein, dass er oder sie später als Registerleiter in der NJBB mit dabei sein wird, indem er/sie unterrichtet, wie dies Samuel Gyger (Bass) aus Schönried zurzeit machen kann.
GASTSOLIST TIM DE MAESENEER UND GASTDIRIGENT RUSSELL GRAY
Gastsolist Tim de Maeseneer spielte in Saanen mit den 54 jungen Talenten der NJBB-A-Band. Er ist Professor für Saxhorn am renommierten Lemmensinstituut der Kunsthochschule Leuven und unterrichtet Brass- und Saxhorninstrumente an den Akademien für Musik, Schauspiel und Tanz in Gent und Willebroek. Als Gastsolist tritt Tim de Maeseneer regelmässig mit verschiedenen Orchestern auf der ganzen Welt auf. Im zarten Alter von sechs Jahren begann Tim, der aus einer musikbegeisterten belgischen Familie stammt, mit dem Tenorhornspiel. Im Beschrieb seines Spiels wird er als Geschichtenerzähler mit der Fähigkeit zu subtiler Phrasierung, schattierter tonaler Textur und dem Beherrschen geschickter Sensibilität seines Instruments beschrieben.
Die Dirigentenkarriere von Russell Gray begann, als er 1998 zum musikalischen Leiter der Stavanger Brass Band, Norwegen, ernannt wurde. In der Nähe von Glasgow geboren, wurde er später in der Brassband-Musikszene bekannt als Kornettvirtuose. Während seiner Studienzeit war er Mitglied der bestens bekannten «Black Dyke Band» und als Solokornettist spielte er in der «Leyland Band». Russell Gray produzierte Soloalben und ist ein begnadeter Leiter von Workshops und Seminaren. Zudem widmet er einen Grossteil seiner Zeit der Förderung junger Musiker. Als Dirigent stand er der Nationalen Jugend Brass Band der Schweiz und Queensland vor und als Gastdirigent hat er in den vergangenen Jahren unzählige namhafte Orchester wie unter anderen das Royal Scottish National Orchestra, die «Her Majesty’s Band of the Coldstream Guards», London, und die «Royal Life Guards Band» von Dänemark dirigiert.
LÉONIE MÜLLER
www.timdemaeseneer.com www.russellgray.com