Ein mitreissendes Duo mit Musik des «Fin de Siècle» (Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert): Das gab es am Sonntagabend im Kirchgemeindehaus Gstaad. Die Cellistin Isabel Gehweiler und die Pianistin Fiona Hengartner spielten traumhaft schön.
LOTTE BRENNER
Mit Stücken von Ernest Bloch, Cécile Chaminade, Gabriel Fauré, César Franck, Germaine Tailleferre und Paul Juon führten die beiden Musikerinnen wohltuend durch die Spätromantik bis hin zu moderneren Ansätzen. Angefangen hat das eindringlich tiefmusikalische Konzert mit Blochs jüdischen Klangfarben. Gleich zu Beginn zog der reine, satte Celloton die Konzertbesucher in seinen Bann. Auch das Klavierspiel von Fiona Hengartner bezauberte – pianistisch besonders dankbar war da die bekannte Sonate in A-Dur, FWV 8, von César Franck.
Bildliche Tonsprache
Sei es die Märchenerzählung von Paul Juon, die romantische Sehnsucht von Cécile Chamonade, die ruhig dahinfliessende Berceuse von Germaine Tailleferre oder das temperamentvolle, lebendige Verlangen von Gabriel Fauré: Die Tonsprache der beiden drang tief in die Seelen des Publikums und hinterliess wunderbare Geschichten, musikalische Erlebnisse. Lange noch begleitete der Konzertschluss, die Sicilienne op.78 von Gabriel Fauré – ein allgemein beliebtes Zugabe-Stück – die Zuhörerschaft auf dem Heimweg.
Wer dieses wertvolle Konzert verpasste, kann im Herbst eine CD mit genau diesem Programm erwerben. Es ist die zweite CD des Duos Gehweiler-Hengartner.