Die Gesuche haben zugenommen

  07.11.2022 Region, Gesellschaft, Saanenland, Region, Simmental

Der Gotthelfverein Obersimmental-Saanen unterstützt Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich in einer schwierigen finanziellen Situation befinden. Die Gesuche haben im vergangenen Jahr zugenommen.

ANITA MOSER
«Wer die Geduld verliert, verliert die Kraft.» Mit diesem Zitat eröffnete Esther Weissen, Präsidentin des Gotthelfvereins Obersimmental-Saanen, die 20. Hauptversammlung des Gotthelfvereins Obersimmental-Saanen. Und Geduld und Kraft brauchte es die vergangenen zwei Jahre, und zwar vom Verein wie von den Klientinnen und Klienten. Wegen der Pandemie konnten einerseits die Vorstandssitzungen nicht wie üblich abgehalten werden, andererseits gerieten aber auch mehr Familien in finanzielle Not.

Mehr Gesuche als im Vorjahr
Der Gotthelfverein ist ein gemeinnütziger Verein. Aktuell zählt er 85 Mitglieder. Gemäss den Statuten fördert und unterstützt der Verein Kinder und Jugendliche, welche in familiären und finanziellen Schwierigkeiten aufwachsen. «Wir haben die Pandemie gespürt», betonte Kassierin Käthi Wampfler. «Im 2021 wurden mehr Gesuche gestellt als im Vorjahr. Und es gab auch mehr Patenschaften.» In Zahlen ausgedrückt hat der Verein im vergangenen Jahr fast 21’000 Franken ausgegeben für Patenschaften (im Vorjahr waren es knapp 15’000 Franken). Betreut wurden im Berichtsjahr 20 Kinder in 13 Familien. Auch diese Zahlen steigen: Aktuell werden 26 Kinder in 14 Familien betreut.

Beiträge werden unter anderem ausgerichtet für besondere Anschaffungen, Aufgabenhilfe, Musikunterricht, sportliche Aktivitäten usw. Gemäss den Statuten werden die Kinder und Jugendlichen von einer Patin oder einem Paten – von Mitgliedern des Vorstandes – ehrenamtlich betreut.

Solide finanzielle Basis
Der Verein finanziert sich hauptsächlich aus Spenden. Sie machen mit 11’634 Franken den grössten Posten auf der Ertragsseite aus. Die Einnahmen aus den Kollekten beliefen sich im Berichtsjahr auf 2500 Franken, die Mitgliederbeiträge auf gut 6000 Franken. Die Jahresrechnung 2021 schliesst somit bei Einnahmen von 20’240 Franken und Ausgaben von 21’390 mit einem Ausgabenüberschuss von rund 1150 Franken ab. «Trotz Ausgabenüberschuss steht der Verein auf einer gesunden finanziellen Basis», betonte die Kassierin. Per Ende 2021 belaufen sich die Aktiven auf rund 115’740 Franken. Die Versammlung genehmigte die Rechnung einstimmig und erteilte dem Vorstand Décharge.

Zwei neue Vorstandsmitglieder
Auf Ende Jahr haben Afra Kuhnen und Käthi Wampfler ihre Demission eingereicht. Käthi Wampfler wurde im Mai 2014 als Vertreterin der Gemeinde Lenk in den Vorstand gewählt, zwei Jahre später übernahm sie das Amt der Kassierin. Afra Kuhnen hat sich während sechs Jahren als Vertreterin der Gemeinde St. Stephan im Vorstand engagiert. Mit Applaus und einem Geschenk wurden die beiden Frauen aus dem Vorstand verabschiedet.

Als ihre Nachfolgerinnen wählte die Versammlung Franziska Kuhnen (St. Stephan) und Sandra Klopfenstein (Lenk). Der Vorstand stellt sich ab 2023 wie folgt zusammen: Esther Weissen (Lauenen, Präsidentin), Sandra Klopfenstein (Lenk, Kassierin), Adrienne Heil-Froidevaux (Lenk, Sekretärin), Daniel Bühler (Saanen), Claudia Stucki (Lauenen), Monika Wingeier (Feutersoey), Irene Bieri (Boltigen), Jolanda Fähndrich (Blankenburg) und Franziska Kuhnen (St. Stephan).


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