Ziel erreicht
30.06.2025 BildungDas war das Gefühl der Lernenden der Wirtschaftsschule Thun, die an der Diplomfeier vom vergangenen Donnerstag ihre wohlverdienten Abschlussdokumente in Empfang nehmen durften. Umrahmt von Ansprachen, Musik, diversen Einlagen und einem gediegenen Essen genossen sie zusammen mit ihren ...
Das war das Gefühl der Lernenden der Wirtschaftsschule Thun, die an der Diplomfeier vom vergangenen Donnerstag ihre wohlverdienten Abschlussdokumente in Empfang nehmen durften. Umrahmt von Ansprachen, Musik, diversen Einlagen und einem gediegenen Essen genossen sie zusammen mit ihren Ausbildnern den grossen Moment im Landhaussaal in Saanen.
TONI SIEGRIST
Marc Matti, Schulleiter des Standorts Gstaad der Wirtschaftsschule Thun, hielt in seiner Begrüssungsansprache fest, dass sich die Hoffnung auf einen erfolgreichen Abschluss der Lehre für alle erfüllt hat. Er spannte den Bogen dann weiter zum Weltgeschehen und stellte sich die Frage, ob Hoffnung überhaupt noch sinnvoll sei, bei all dem Unerfreulichen, das um uns herum geschieht. Er stellte zwei Zitate in den Raum:
Hoffnung heisst, sich einsetzen, weil es richtig ist, nicht weil ein Erfolg garantiert ist (Vaclav Havel 1936 – 2011).
Hoffnung ist nur dann erlaubt, wenn sie realistisch ist (Immanuel Kant 1724 – 1804).
Matti stellte dann fest, dass sich die Lernenden ihre Hoffnung auf Erfolg mit Einsatz, Durchhaltevermögen und Mut erfüllt hätten. Das mache Hoffnung. Denn die Welt verändere sich nicht von selbst, sie verändere sich, weil Menschen hoffen, träumen und anpacken. Und das sei schliesslich die Aufgabe der Schule, den jungen Menschen das Rüstzeug zu vermitteln, ihre Hoffnungen zu realisieren.
Hoffnung ist die Brücke zwischen der Welt, wie sie ist, und der Welt, wie sie sein könnte.
Er forderte die Feiernden auf, eine Rose derjenigen anwesenden Person zu übergeben, die ihre Bemühungen während der Lehrzeit am meisten unterstützt hat.
Start zu etwas Neuem
Tanja Brunner, Verwaltungsdirektorin der Gemeinde Saanen, überbrachte die Grüsse der Gemeinde. Sie gratulierte den jungen Menschen zu ihrem wohlverdienten Erfolg und erwähnte, dass die jetzige Feier nicht einen Abschluss bedeute, sondern viel mehr den Start zu etwas Neuem. Sie konnte das auch mit Beispielen aus ihrem eigenen Lebenslauf belegen.
Persönliche Ehrungen
Zur Übergabe der Diplome bat der Schulleiter alle jungen Berufsleute gruppenweise auf die Bühne. Mit einer sehr persönlichen Charakterisierung würdigte er die Leistungen und Persönlichkeit jedes einzelnen. Er erlaubte so allen Anwesenden einen Einblick in die Talente und Ressourcen der jungen Leute, die sie in Zukunft ausspielen können. Er machte auch klar, dass nicht nur schulische Leistungen die berufliche Zukunft der Jugendlichen prägen werden.
Zwei Lernende stellten ihrerseits ihre Kolleginnen und Kollegen vor. Sie ergänzten gekonnt und humorvoll das Bild der jungen Berufsleute. Das und ein kurzer Videozusammenschnitt aus drei Jahren Wirtschaftsschule lösten manchen Lacher im Publikum aus.
Bei jeder Diplomfeier werden besondere Leistungen gewürdigt. Dieses Jahr konnten folgende Jugendlichen die Auszeichnung entgegennehmen: für besondere praktische Leistungen: Inês Araujo Lopes; für besondere Selbst- und Sozialkompetenz sowie Fleiss: Miguel Oliveira und Danja Ellenberger.
Die Verantwortlichen der Lehrbetriebe und die Lehrkräfte der Wirtschaftsschule erhielten von den jungen Berufsleuten ein warmes und herzliches Dankeschön. Ihre geduldige und kompetente Begleitung hat den erfolgreichen Lehrabschluss ermöglicht.
Eine Verabschiedung
Christine Schenk hat 26 Jahre an der Wirtschaftsschule das Fach Deutsch unterrichtet. Auf die Frage, welcher der Anwesenden eine ebenso lange Zeit im gleichen Betrieb gearbeitet habe, gab es nur ganz wenige Handzeichen. Ihre langjährige, treue Arbeit wurde mit treffenden Worten gewürdigt. Sie gab ein paar Müsterchen aus den vergangenen Jahren zum Besten und erklärte auch, wie man an einem eher unbeliebten Fach Freude haben kann.
Eine gediegene Umrahmung
Die Diplomfeier wurde von Sarah Luisa Iseli mit Gesang und Ukulele begleitet. Sie war selbst einmal Schülerin der Wirtschaftsschule – sie machte die Lehre zur Coiffeuse. Sie schilderte, wie die Berufsausbildung schliesslich zum Start in einer ganz anderen Branche wurde. Sie ist heute Schauspielerin und Sängerin. Durchhaltevermögen und Einsatz haben auch diesen Werdegang erst ermöglicht.
Sie ermunterte die jungen Berufsleute, Träume zu haben und zu verwirklichen.
Die Diplomierten:
Kaufleute ES22: Dedman Sophia, Gstaad Palace; Dreier Dunja, Gemeinde Boltigen; Feller Odin, Gstaad Palace; Herrmann Livio, Raiffeisenbank; Isakovic Leijla, Gemeinde Saanen; Machado Fabiana, Raiffeisenbank; Marti Lara, GST; Müller Sara, Gemeinde St. Stephan; Oliveira Miguel, Thoenen Baut; Perren Laura, Lenk-Simmental Tourismus; Reichenbach Nils, Saanen Bank; Rieder Katja, T&R; Schmid Daniel, GST; Steudler Nina, Lenkerhof; Waser Amely, Müller Medien.
Detailhandel DFS22: Araujo Ines, Interdiscount; Ellenberger Danja, Chnusperbecke; Haudenschild Zoe, Troxler Sport; Heim Fabio, Landi; Matti Jenny, Migros; Papalia Raffaele, Migros; Shabani Agnesa, Hählen Bed & Baby; Tritten Nadine, Lenk Milch.