Und am Ende gewinnt Patrick Staub

  19.09.2023 Sport

Die Clubmeisterschaft des GC Gstaad-Saanenland ist erst am letzten Loch entschieden worden.

«Fussball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach und am Ende gewinnen immer die Deutschen.» Der berühmte Spruch des Engländers Garry Lineker lässt sich passend für die Clubmeisterschaft des Golfclubs Gstaad-Saanenland adaptieren: Golf ist ein komplexes Spiel. Alle versuchen zwei Tage lang, einen kleinen Ball in 18 fast so kleine Löcher zu befördern und am Ende gewinnt Patrick Staub.

So war es auch am vergangenen Wochenende. Vor der letzten Bahn lagen Staub und Saisondominator Tim Baumer gleich auf. Doch während Routinier Staub – Anfang der Neunzigerjahre ein Weltklasse-Slalomfahrer – cool blieb, zeigte sein junger Herausforderer Nerven. Nach zwei missglückten Schlägen musste sich Baumer unter den Augen der meisten Turnierteilnehmer vor dem Clubhaus eine 8 notieren lassen, während Staub – ohne ein Risiko einzugehen – mit der fünften Ballberührung einlochte. Für den 56-jährigen Staub war es der zehnte Clubmeistertitel – der dritte in Serie.

Auch Siegerin mit Skivergangenheit
Kurz vor jener bei den Herren war die Entscheidung bei den Frauen gefallen. Vorjahressiegerin Fränzi Steffen – eine ehemalige Weltklasse-Skicrosserin – verteidigte am Sonntag den am Vortag erarbeiteten Vorsprung gegenüber Anita Roth, die sich mit Platz 1 bei den Seniorinnen schadlos hielt. Cedric Brand reagierte bei hervorragenden Bedingungen eindrücklich auf die enttäuschende Leistung vom Samstag und triumphierte bei den Junioren.

Die beste Runde überhaupt gelang beim Saisonhöhepunkt des Golfclubs Gstaad-Saanenland Jan Kernen mit 75 Schlägen. Doch er musste sich mit Rang 4 begnügen, weil er sich am Samstag einen zu grossen Rückstand eingehandelt hatte. 2024 werden Baumer, Kernen und Co. einen neuen Anlauf nehmen, um Staub vom Thron zu stossen. Man darf gespannt sein, ob die abgewandelte Lineker-Aussage dann auch noch Bestand haben wird. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass Staub in zwölf Monaten derart schwächeln wird, wie es die deutsche Fussballnationalmannschaft derzeit tut.

ADRIAN RUCH

Auszug aus der Rangliste
Damen:
1. Fränzi Steffen, 174 Schläge; 2. Anita Roth, 176; 3. Lisette Chevalier, 185. Herren: 1. Patrick Staub, 153; 2. Tim Baumer, 156; 3. Quirin Müller, 157. Seniorinnen: 1. Anita Roth, 176; 2. Lisette Chevalier, 185; 3. Mireille Werren, 196.
Senioren: 1. Patrick Staub 153; 2. Philippe Chevalier, 167; 3. Roger Staub, 168. Junioren: 1. Cedric Brand, 195.


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