Skateboardspektakel auf dem Pumptrack
27.06.2025 SportWas macht eigentlich ein Snowboarder im Sommer? Genau, Skateboard fahren. Die einen eher Freestyle und jene, die es auf dem Brett schneller mögen, fahren Pumptrack. Der Pumptrack eignet sich für die Snowboardcrosser:innen für gewisse Trainingseinheiten und somit auch, um ...
Was macht eigentlich ein Snowboarder im Sommer? Genau, Skateboard fahren. Die einen eher Freestyle und jene, die es auf dem Brett schneller mögen, fahren Pumptrack. Der Pumptrack eignet sich für die Snowboardcrosser:innen für gewisse Trainingseinheiten und somit auch, um die Skills am Mountain Pump unter Beweis zu stellen.
Am vergangenen Samstag, 21. Juni war es wieder so weit: Bereits zum zweiten Mal fand der Mountain Pump auf dem Pumptrack im Oeyetli in Saanen statt. Der Event wird organisiert vom SNSA Snowboard-Saanenland und gehört zu der Mountain Pump Series, einer Pumptrack-Rennserie für Skateboarder aller Altersklassen. Gestartet vor fünf Jahren in Adelboden, seit letztem Jahr mit Saanen fix im Rennkalender und dieses Jahr neu mit Thierachern, wo die Serie am 24. Mai gestartet wurde. Zusätzlich können Punkte gesammelt werden für die Gesamttour – zusammen mit der Pumpking Challenge, deren Rennen in Hergiswil, Savognin und das Finale in Dietikon ausgetragen werden. Dietikon wird somit auch die Station sein, wo dann der inoffizielle Schweizermeister im Pumptrack-Skateboarden gekürt wird.
Dank dieser Ausgangslage und des angekündigten schönen und heissen Wetters pilgerten etliche Skateboardfans – oder man könnte sie auch schon fast -freaks nennen – ins Saanenland. Mit 55 Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz war das Starterfeld gut besetzt. Und trotzdem ist es ein Familienanlass, an welchem sich Gleichgesinnte zum Skateboarden und gegenseitigen Messen treffen. Schon bald war ersichtlich, dass von den meisten Kids im Starterfeld auch die Papas oder sogar Mamas mit am Start waren. Eine Familie war sogar extra aus Grenoble (F) angereist, um am Event im Saanenland mit dabei zu sein. So war es dann auch die Kategorie Ü39, welche die meisten Teilnehmenden verbuchte.
Handgemachte Skateboards für die Kategoriensieger:innen
Gestartet wurde am Morgen mit den Vorläufen, welche jeder Teilnehmende zweimal absolvieren durfte. Der schnellere Lauf kam in die Wertung. Somit standen pro Kategorie die vier schnellsten Teilnehmenden fest, welche in das Halbfinale einzogen. Die absolute Tagesbestzeit wurde bereits im zweiten Qualirun mit 13:51 vom 40-jährigen Florentin le Provost aus Grenoble (F) gefahren. Florentin selbst kam in den Finalläufen nicht mehr an diese Zeit heran, sicherte sich aber dennoch den Tagessieg in der Kategorie Ü39. Einzig Thierry Schlatter aus Thierachern fuhr noch eine Zeit unter 14 Sekunden und sicherte sich somit den Tagessieg in der Kategorie U16. Erstaunlich ist, dass an diesen Events vielfach Bestzeiten von den Ü39-Männern oder den U13-Jungs gefahren werden. So waren es auch zwei Zwölfjährige, welche mit 14:23 und 14:26 knapp nicht an die Spitzenzeit herankamen, aber in den Vorläufen manchen erfahrenen Skater stehen liessen. Bei den Mädchen zeigte die einheimische Selina Ruf aus Saanen, dass sie mit ihren zwölf Jahren und einer Rundenzeit von 15:41 die weibliche Konkurrenz im Griff hatte.
Mit viel Spannung und Spektakel ging es dann also in die Halbfinal- und Finalläufe. Es waren spannende Duelle mit viel Action zu sehen. Als Laie faszinierend, wie die Athlet:innen mit ihrem Gleichgewicht spielen und sich geschmeidig in die Kurve lehnen. Hier und da hörte man die Fahrer fachsimpeln über eingesetzte Rollen, deren Härte oder Durchmesser. Sollen eher weiche oder härtere Rollen gefahren werden?
Die richtigen Rollen hatte dann auch Selina Ruf montiert. Die Einheimische vom SNSA siegte souverän in ihrer Kategorie U13 Mädchen vor Elin Fahrni aus Thierachern und Laura Collela, ebenfalls SNSA aus Saanen.
Bei den Herren Ü39 siegte Florentin Le Provost aus Grenoble vor Urs Huber, Thierachern, und Marc Casagrande, SNSA Wiedlisbach. Die weiteren Einheimischen: 10. Jürg Hauswirth, Gstaad; 12. Sascha Ruf, SNSA, Saanen; 14. Jörg Talmon, Gstaad; 15. Marcel Perreten, Saanen.
Bei den Damen Ü39 sicherte sich die Saanerin Nicole Ruf, SNSA, im Finale den Tagessieg vor Kathlyne Le Provost Lavis, Grenoble, und Steffi Bumann, Münchenbuchsee.
Alle Kategoriensieger:innen erhielten ein handgemachtes Nold-Skateboard von Marc Casagrande und Rikki Haag, welches sie mit viel Herzblut hergestellt hatten.
Nach dem Event ist vor dem Event und so ist die nächste Station in Adelboden, wo der Mountain Pump seinen Ursprung hat. Am Weekend vom 16. August geht es dort mit weiterer Skateboardaction in die nächste Runde.
Der Snowboard Club Saanenland sagt danke und freut sich bereits auf das nächste Jahr, wenn es heisst: Mountain Pump Saanen 2026.
SNSA/SASCHA RUF