Neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr Saanen
15.12.2025 PolitikDie Gemeindeversammlung hat am Freitagabend das Budget für das Jahr 2026 genehmigt und den Kredit für die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr Saanen bewilligt.
IN KÜRZE
• Die Gemeindeversammlung hat das ...
Die Gemeindeversammlung hat am Freitagabend das Budget für das Jahr 2026 genehmigt und den Kredit für die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr Saanen bewilligt.
IN KÜRZE
• Die Gemeindeversammlung hat das Budget 2026, das ein Defizit von 9,75 Millionen Franken prognostiziert, genehmigt.
• Die Stimmberechtigten haben einen Kredit über 660’000 Franken für ein neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr Saanen angenommen.
• Gemäss Finanzplan 2026 bis 2030 soll die Steueranlage um zwei Zehntel auf 1,30 und die Liegenschaftssteuer um 0,20 Promille auf 0,70 Promille erhöht werden.
ANITA MOSER
Ohne Wortmeldung genehmigten die 112 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit 108 Ja- zu 3 Neinstimmen das von Gemeinderat Nathanael Perreten erläuterte Budget. Dieses rechnet bei gleichbleibender Steueranlage von 1,10 und gleichbleibenden Gebührenansätzen mit einem Defizit von 9,75 Millionen Franken bei einem Ertrag von rund 94,3 Millionen Franken und einem Aufwand von rund 104 Millionen Franken.
Die Steuererträge seien schwierig zu berechnen, erklärte Perreten das relativ grosse prognostizierte Defizit. Oft komme es anders. «Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass die Rechnungsergebnisse vor allem durch nicht budgetierbare Ereignisse – Grundstückgewinnsteuer, Liegenschaftssteuern sind schwer voraussehbar – besser ausfallen können als vorgesehen», erklärte Perreten. So auch im aktuellen Jahr. Das Budget 2025 rechnete mit einem Defizit von 12,6 Millionen Franken. Aktuell sehe es so aus, dass die Rechnung 2025 mit einer Null, wenn nicht gar mit einem kleinen Gewinn abschliesse, so Nathanael Perreten. «Das sollte uns beruhigen…»
Kredit für Tanklöschfahrzeug ohne Gegenstimme angenommen
Mit 110 Jastimmen bei zwei Enthaltungen genehmigten die Anwesenden den beantragten Kredit von 660’000 Franken für die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr Saanen.
Das neue Tanklöschfahrzeug wird das bestehende, fast 30-jährige Fahrzeug ersetzen. Die Beschaffung des Tanklöschfahrzeugs sei in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und einer Beschaffungsgruppe der Feuerwehr Saanen erarbeitet und öffentlich ausgeschrieben worden, «mit dem Ziel, ein modernes, zeitgemässes Tanklöschfahrzeug mit leistungsfähiger Löschtechnik und grösserer Personalkapazität zu bekommen, das ideal auf die Bedürfnisse der Feuerwehr Saanen zugeschnitten ist», erklärte Gemeinderat David Schmid. Das neue Fahrzeug hat eine Kabine für sechs Feuerwehrleute. Die Vertragsunterzeichnung soll noch im Dezember erfolgen, die Ausführung und Produktion des Fahrzeuges sei 2026 bis Anfang 2027 geplant und die Auslieferung und Inbetriebnahme des neuen Tanklöschfahrzeugs sei im ersten Quartal 2027 vorgesehen, so Schmid. Mit dem neuen, hochwertigen Tanklöschfahrzeug sei die Feuerwehr Saanen wieder auf dem neusten Stand und bestens für alle Arten von Einsätzen gewappnet. «Hoffen wir, dass es 2027 geliefert wird und möglichst wenig zum Einsatz kommt», sagte Hans Schär, der Leiter der Versammlung.
Aufforderung an die Behörden
Die einzige Wortmeldung aus der Mitte der Versammlung bezog sich auf das Gstaad-House-Projekt. Es störe sie extrem, dass ein Bauherr eine Gemeindeaufgabe übernehme, in dem er einen finanziellen Beitrag von 1,5 Millionen Franken leiste (Anm. d.Red.: Gemeint ist damit die Zufahrtsstrasse, welche der Bauherr selber finanziert), sagte Renate Bach. So werde die Gemeinde erpressbar und der Bauherr habe die beste Bauparzelle der Gewerbezone bekommen. Das sei, «wie wenn ich ein Geschenk bekomme und dafür eine Gegenleistung erwarte». Das gehe im Gemeindewesen nicht und hinterlasse bei der Bevölkerung einen schlechten Eindruck. Sie forderte den Gemeinderat auf, zu überlegen, wie man künftig eine solche Situation vermeiden könne. «Zum Beispiel könnte man dies verhindern, wenn die Gemeindeversammlung ab einem Betrag von 200’000 Franken abstimmt.» Sie hoffe, dass die Verantwortlichen «künftig in solchen Situationen ihren Auftrag wahrnehmen».
Der Gemeinderat nehme die Aufforderung – es war explizit kein Antrag auf Erheblichkeit – zur Kenntnis und werde sie beraten, erklärte der Vorsitzende Hans Schär.
Siehe auch Protokoll auf der gegenüberliegenden Seite.
SAANEN
Steuererhöhung auf 2027?
Der Finanzplan 2026 bis 2030 prognostiziert jährliche Defizite. Um die in den nächsten fünf Jahren geplanten Investitionen in der Höhe von rund 290 Millionen Franken zu stemmen, soll deshalb auf das Jahr 2027 die Steueranlage von 1,10 auf 1,30 und die Liegenschaftssteuer von 0,50 Promille auf 0,70 Promille erhöht werden. – Sonst würden die jährlichen Defizite noch höher ausfallen, erklärte Gemeinderat Nathanael Perreten. «Ein Steuerzehntel entspricht mittlerweile 3,8 Millionen Franken.» Der Finanzplan sei immer eine Voraussage, betonte er. «Was eintrifft, weiss man bei der Genehmigung der Jahresrechnung.» Der Finanzplan verschaffe einen Überblick über die Entwicklung der zukünftigen Finanzen, die längerfristigen finanziellen Folgen der geplanten Investitionen. Er sei die Grundlage für die Festsetzung der Steueranlagen und sei ein Führungsinstrument für den Gemeinderat. Die auf 2027 angedachten Erhöhungen der Steueranlagen sollen «ein Mahnfinger sein für uns als Gemeinde, aber auch für Sie als Bürger», so Perreten. Über eine mögliche Steuererhöhung würde frühestens an der Dezember-Versammlung 2026 abgestimmt. «Diese wird jedoch nur beantragt, wenn damit grosse Projekte finanziert werden müssen», hielt Perreten fest. Über den Finanzplan muss nicht abgestimmt werden, er wird den Stimmberechtigten lediglich zur Kenntnis gebracht.
ANITA MOSER

