Die Beachvolleyballer aus fünf Nationen spielten im Nations Cup um den Finaleinzug im Kampf um ein Olympiaticket. Das Schweizer Herrenteam Leo Dillier und Adrian Heidrich entschied den Final im «Golden Set» gegen das Deutsche Duo Ehlers/Wickler für sich.
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Die Beachvolleyballer aus fünf Nationen spielten im Nations Cup um den Finaleinzug im Kampf um ein Olympiaticket. Das Schweizer Herrenteam Leo Dillier und Adrian Heidrich entschied den Final im «Golden Set» gegen das Deutsche Duo Ehlers/Wickler für sich.
JENNY STERCHI
Im Beachvolleyball Nations Cup spielen im Laufe dieses Jahres sowohl bei den Herren als auch bei den Damen 35 Nationen in sieben Pools um den Einzug in den Cupfinal. Dort wartet jeweils ein Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Die weiteren Teams qualifizieren sich für das olympische Turnier über die Weltrangliste im Beachvolleyball.
Schweizer Triumph
Vor heimischer Kulisse setzten sich die Schweizer Duos Adrian Heidrich/ Leo Dillier und Quentin Métral/Yves Haussener gegen die Konkurrenz aus Deutschland, der Türkei, Moldawien und Luxemburg durch und sicherten sich damit die Teilnahme an der Endrunde, die später im Jahr ausgetragen wird.
Die Schweizer Teams präsentierten sich von Freitag bis Samstag in starker Form und gewannen fünf ihrer sechs Spiele sowie einen «Golden Set», um sich ganz oben auf dem Podium zu platzieren. Auf dem Weg ins Finale am Samstag, in dem sie auf Deutschland trafen, setzten sich die Gastgeber gegen die Türkei und Luxemburg durch.
Den besseren Start im Halbfinal erwischten die Schweizer Athleten. Adrian Heidrich und Leo Dillier besiegten Robin Sowa und Lukas Pfretzschner aus Deutschland in zwei Sätzen (21:16, 21:14). Das zweite deutsche Team mit Clemens Wickler und Nils Ehlers schlug zurück und bezwang die beiden Schweizer Métral/Haussener im Halbfinal in zwei Sätzen (21:17, 21:15). Im Final standen dann wieder Heidrich und Dillier auf dem Court. Im «Golden Set» (nur ein Satz bis 15 gespielt) spielten die Schweizer gegen die deutschen Herren Ehlers/Wickler. Die Schweizer entschieden das Spiel mit 15:10 und sicherten sich den Sieg.
Gstaad zur Stelle
«Wir haben vor vier Wochen die Anfrage erhalten, das Nationenturnier auszutragen», erinnert sich Ruedi Kunz, Direktor des Swatch Beach Pro Gstaad. Da kein Land sich freiwillig für die Durchführung gemeldet hatte, wurde per Los entschieden. Und die Schweiz zog genau dieses und wandte sich an das beachvolleyballerfahrene Gstaad. «Wir konnten von unserer bestehenden Infrastruktur profitieren», führt Direktor Ruedi Kunz weiter aus. «Die Courts beim Sportzentrum waren parat.» Schnell wurden Bild- und Tontechnik installiert, eine Tribüne aufgebaut und das Courtpersonal zusammengesucht. Dabei gilt es, den Ballkindern und Sandrechelern ein grosses Dankeschön auszusprechen für ihren spontanen Einsatz. Sie haben einen Halbtag freigenommen, um die Spiele am Freitag auch möglich zu machen. Das Wetter passte nicht so richtig zur Sportart. Kühle Temperaturen und Regenschauer zwangen die Athleten, in langen Hosen und langärmligen Trikots zu spielen. Untergebracht waren die Teams in der Sport Lodge. «Sie konnten mit Blick aus dem Fenster, sogar während des Zähneputzens, ihre Konkurrenten beobachten», wusste Ruedi Kunz zu erzählen.
So gehts weiter
Sieben weitere Plätze für die Endrunde des Nations Cups 2023 sind noch offen. Sechs Länder werden sich in der Vorrunde qualifizieren, neben der Schweiz und dem Gastgeberland. Als Nächstes steht Pool E auf dem Programm, die Spiele daraus werden in Madrid ausgetragen.
WAS IST DER NATIONS CUP IM BEACHVOLLEYBALL?
Der 2022 ins Leben gerufene Nations Cup ist Nachfolger des Continental Cups und ist 2023 und 2024 sehr bedeutsam, denn er dient als europäische Qualifikation für das Beachvolleyballturnier an den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Die Länder, die das Finale 2024 bei den Männern und Frauen gewinnen, erhalten jeweils einen Platz bei den Spielen. Der Nationencup hat ein anderes Wettkampfformat, in dem Land gegen Land spielt. Jede Nation wird von zwei Mannschaften in den Pools vertreten. Die Duelle werden im Best-of-Three-Format (die Begegnung ist beendet, sobald eine Partei zwei Sätze für sich entschieden hat) ausgetragen. Falls ein Entscheidungsspiel erforderlich wird, wird in einem «Golden Set» mit 15 Punkten entschieden.
JENNY STERCHI