Der Yehudi Menuhin Philosophenweg wurde erneuert. Frische Zitate und QR-Codes zieren jetzt die Tafeln entlang des Flusses. Vergangenen Freitag wurde dies gebührend bei einem Einweihungsapéro im Menuhin Center gefeiert.
ELISA OPPERMANN
Unter leichten ...
Der Yehudi Menuhin Philosophenweg wurde erneuert. Frische Zitate und QR-Codes zieren jetzt die Tafeln entlang des Flusses. Vergangenen Freitag wurde dies gebührend bei einem Einweihungsapéro im Menuhin Center gefeiert.
ELISA OPPERMANN
Unter leichten Regenschauern wurde vergangenen Freitag beim Yehudi Menuhin Center in Saanen die Modernisierung des berühmten Philosophenweges gefeiert. Das Wetter konnte die Freude über das gelungene vollendete Projekt jedoch keineswegs überschatten. Mehr als ein Jahr hatten die Brüder Çetin und Erhan Köksal intensiv an der Erneuerung des Spazierweges gearbeitet.
Laut Vereinspräsident Çetin Köksal gehört Yehudi Menuhin zur Allgemeinbildung: «Zweifelsohne ist die Signifikanz von Menuhins Persönlichkeit für das Saanenland unbestreitbar.» Für den über 20-jährigen Philosophenweg bedeutet die Erneuerung insbesondere Erweiterung. So wurden die bestehenden zwölf Tafeln auf 14 Stück erweitert. Bisher waren diese jeweils mit nur einem Menuhin-Zitat geschmückt. Neue Menuhin-Zitate ersetzen die bisherigen und werden jeweils von einem Zitat eines Philosophen aus aller Welt sowie aus beliebigen Epochen ergänzt. Thematisch wurden sie passend zu den Menuhin-Zitaten ausgesucht. Wer zusätzliche Informationen zu der jeweiligen Tafel erhalten möchte, gelangt einfach über die QR-Codes dazu.
Modernisierung und Internationalisierung
Die Gebrüder Köksal, welche sich mit vollster Leidenschaft für das Erbe Menuhins einsetzen, erhoffen sich durch diese Auffrischungen eine Modernisierung wie auch eine Internationalisierung des beliebten Fussweges. «Ich persönlich bin der Überzeugung, dass klassische Musik nicht elitär, sondern für alle bestimmt sein sollte», so Çetin Köksal.
Keine leichte Aufgabe, welche sich die beiden gesetzt hatten, denn insbesondere die Recherche sei zeitaufwendig gewesen. «Es war schwieriger als erwartet, Philosophen aus der ganzen Welt zusammenzukriegen, die vom Thema auch wirklich zu Yehudi Menuhin passen», räumte der Vereinspräsident schmunzelnd ein. Die Mühe allerdings hat sich wahrhaftig gelohnt, sogar ein Zitat eines afrikanischen Philosophen auf der Tafel 13, John Mbiti, Kenia (1931–2019), regt zum Nachdenken an: «Ich bin, weil wir sind; und da wir sind, bin ich.»
Künftig können sogar englischsprachige Passant:innen in Gedanken an Musik, Philosophie und insbesondere natürlich an Yehudi Menuhin bei den Tafeln verweilen, denn eine Übersetzung ist ebenfalls vorhanden.
Modernismus bezieht sich auf die Bejahung des Modernen, das Streben nach Modernität, insbesondere im Bereich der Kunst und Literatur.