Lernende der Wirtschaftsschule feierten ihren Lehrabschluss
01.07.2024 BildungAm Donnerstag, 27. Juni durften im Landhaussaal in Saanen Detailhandelslernende und Lernende der kaufmännischen Berufe ihr Diplom in Empfang nehmen. An der Diplomfeier, in festlicher Stimmung bei einem gediegenen Bankett, freuten sich die erfolgreichen Lehrabgänger:innen, deren ...
Am Donnerstag, 27. Juni durften im Landhaussaal in Saanen Detailhandelslernende und Lernende der kaufmännischen Berufe ihr Diplom in Empfang nehmen. An der Diplomfeier, in festlicher Stimmung bei einem gediegenen Bankett, freuten sich die erfolgreichen Lehrabgänger:innen, deren Familienangehörige und die Lehrpersonen der Wirtschaftsschule Thun, Standort Gstaad.
EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
Um 19 Uhr begrüsste Schulleiter Marc Matti die Anwesenden. In seiner gehaltvollen Rede ging er der Frage nach: «Was ist Glück?» Inspiriert von der Aussage des Aristoteles philosophierte Matti, indem er sagte, Glück sei das höchste Ziel des menschlichen Lebens. Es sei eine angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befinde, wenn man in den Besitz von etwas komme, was man sich gewünscht habe. «Und dieser Wunsch, liebe Absolventinnen und Absolventen unserer Wirtschaftsschule, ging bei euch in Erfüllung. Der heutige Tag ist nach der Taufe und der Konfirmation der dritte ‹key point› in eurem jungen Leben. Mit dem Diplom in der Tasche seid ihr in der Arbeitswelt herzlich willkommen», sagte Matti.
Möglicherweise würden sie sich die Frage stellen: «Leben, um zu arbeiten, oder arbeiten, um zu leben?» «Arbeit trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei.» Statistiken würden belegen, dass Erwerbstätige eine höhere Lebenszufriedenheit hätten als Arbeitslose. Dabei gehe es um wesentlich mehr als um das Geldverdienen für das Essen oder die Wohnung. Konfuzius soll angeblich gesagt haben, dass der, der einen Beruf wähle, den er liebe, nie mehr im Leben arbeiten müsse. «Und ihr, meine lieben Schülerinnen und Schüler, habt einen wunderbaren Beruf erlernt und nun mit Erfolg abgeschlossen. Weil ihr euren Job liebt, wird euch das Eintauchen in die Welt der Wirtschaft leicht fallen. Ohne die Hingabe und Unterstützung eurer Eltern, Lehrpersonen und Ausbildungsfachpersonen in den Lehrbetrieben wäre euer Traum wahrscheinlich nicht in Erfüllung gegangen. Mit einem grossen Dank an die genannten Begleitpersonen entlasse ich euch ins Leben nach der Schule. Findet die richtige Balance und freut euch an dem, was ihr zustande bringen werdet», sagte Matti.
Essen wurde aufgetischt. Man prostete sich zu, tauschte sich aus und genoss den Moment. Tim Klossner mit seiner Brass Band unterbrach die heitere Plauderrunde. Das Ensemble begrüsste mit dem Stück «Vielen Dank für die Blumen» von Udo Jürgens die feiernde Gesellschaft. Im Verlaufe des Abends begeisterten die jungen, talentierten Musikerinnen und Musiker mit weiteren Arrangements in verschiedenen Stilrichtungen.
Grüsse der Gemeinde Saanen
Hanspeter Schwenter, Präsident der Bildungskommission, gratulierte im Namen des Gemeinderates von Saanen den erfolgreichen Lehrabgänger:innen. Seine Grussbotschaft enthielt auch den Dank an die Eltern der feiernden Jugendlichen und an die Lehrbetriebe, in denen «die ungeschliffenen Diamanten zu kostbaren Edelsteinen» geformt worden seien. In seiner mit vielen Denkanstössen angereicherten Ansprache erinnerte er an längst verflossene Jahre, in denen es weder Computer noch Handys gab. Mit dem Aufkommen des elektronischen Briefverkehrs musste man sich auch im Saanenland auf die Socken machen, um nicht abgehängt zu werden. Er sprach von einem Computerkurs, den er in Bern besuchte, aber in Ermangelung von Lehrkräften erfolglos abbrach. «Wir lernen unser ganzes Leben lang. Egal ob in der Schule, für Prüfungen während des Studiums oder aus unseren Erfahrungen. Lernen ist wichtig und unabhängig vom Alter eine stets sinnvolle Angelegenheit», sagte Schwenter. In den kommenden Jahren würden wir mit neuen Technologien konfrontiert. Die künstliche Intelligenz werde unser Leben und vor allem das Leben der jungen Generation umkrempeln. «Als ältere Person neigt man dazu, jungen Erwachsenen Ratschläge geben zu wollen. Wohlwissend, dass solcher Eifer eher weniger gut ankommt, gebe ich den Ratschlag, seid politisch aktiv. Wer nicht politisiert, wird politisiert! Seid interessiert, neugierig und offen in Fragen rund um die gesellschaftliche Entwicklung, den Klimaschutz, den Umweltschutz, den Fachkräftemangel und weitere Themen mehr.» Mit dem Dank an die Eltern als «Seelentröster», die Lehrkräfte und Lehrbetriebe wünschte er eine schöne Diplomfeier.
Abgabe der Diplome
Ein feierlicher Höhepunkt der Schlussfeier war die Aushändigung der Diplome. Schulleiter Matti verabschiedete bei dieser Zeremonie alle Schüler:innen mit würdigenden Worten, einem witzigen Einfall, einer treffenden Bemerkung oder einem situationsbezogenen, gelungenen Ausspruch. Das waren auch emotionale Momente. Man spürte viel Zuneigung und Respekt.
Aber auch die Schülerinnen und Schüler bedankten sich bei ihren Lehrpersonen. Sie taten das in cooler Jugendsprache, visualisiert mit neckischen Videosequenzen.
Diplomierte aus dem Saanenland
Detailhandelsassistentin EBA Thun: Beatriz Dias Liborio, Gstaad, Landi Simmental-Saanenland. Detailhandelsfachleute EFZ Thun und Gstaad: Loreta Luma, Gstaad, Pure Snowboard Shop; Moris Chimaya Obi, Saanen, Migros-Markt Gstaad. Kaufleute EFZ E-Profil Thun und Gstaad: Lucie Asté, Zürich, HLS Wellness- und Spa-Hotel Ermitage; Melanie Brand, Lauenen, T&R Oberland; Nituna Dufing, Riederalp, Hotel Gstaaderhof; Svenja Jaggi, Schönried, Sportzentrum Gstaad AG; Elena Rafaela Kekkas, Gstaad, Gemeindeverwaltung Saanen; Leonardo Müller, Zweisimmen, Gstaad Palace; Nadja Trachsel, Lauenen, Hotel Alpenland AG; Jasmine von Siebenthal, Saanen, Raiffeisen OSSL; Thabea Zimmermann, Mülethurnen, Gstaad Palace. Berufsmaturität 2 Typ Wirtschaft, Vollzeit: Eljia Nydegger, Gstaad; Jonas Zeller, Gstaad. Detailhandelsassistent EBA Thun: Filip Ilic-Ivkovic, Gstaad. Kaufleute BM 1 Wirtschaft: Dan Müller, Gstaad, Gstaad Saanenland Tourismus; Melina Lara Reuteler, Gstaad, Gstaad Saanenland Tourismus.