Impulse zur gelebten Nachhaltigkeit
05.06.2023 Volkswirtschaft, Region, Tourismus, SaanenlandDas diesjährige Tourismusforum Berner Oberland, gemeinsam veranstaltet von der HotellerieSuisse Berner Oberland, Made in Bern und der Volkswirtschaft Berner Oberland, fand am Donnerstag in Interlaken statt. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurden die Themen Nachhaltigkeit und ...
Das diesjährige Tourismusforum Berner Oberland, gemeinsam veranstaltet von der HotellerieSuisse Berner Oberland, Made in Bern und der Volkswirtschaft Berner Oberland, fand am Donnerstag in Interlaken statt. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurden die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Tourismus beleuchtet, um den rund 150 anwesenden Gästen aus Wirtschaft und Politik Denkanstösse zu geben.
Das jährliche stattfindende Tourismusforum Berner Oberland, das von der Volkswirtschaft Berner Oberland, HotellerieSuisse Berner Oberland und in diesem Jahr ausserdem mit Made in Bern, der Dachmarketingorganisation des Kantons, gemeinsam veranstaltet wurde, stand ganz im Zeichen der gelebten Nachhaltigkeit. Rund 150 Teilnehmende versammelten sich im Hotel Royal St Georges in Interlaken, um sich einerseits von den Referenten und ihren wegweisenden Ansätzen inspirieren zu lassen, und andererseits, um gemeinsam das zehnjährige bestehen der Made in Bern AG zu feiern.
Stefan Grossniklaus, Präsident HotellerieSuisse Berner Oberland, zeigte sich in seiner Begrüssung überzeugt, dass gemeinsame Veranstaltungen die Basis für gute Zusammenarbeit legen können. Der Direktor des Schweizer Tourismusverbands (STV), Philippe Niederberger, gab einen Überblick über die Haltung und die Angebote des Dachverbandes. Das Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit und das Label Swisstainable sind wichtige Pfeiler, um die Tourismuswirtschaft auf dem Weg zu begleiten. Niederberger betonte die Wichtigkeit des Drei-Säulen-Modells für eine nachhaltige Entwicklung (Ökologie, Soziologie, Wirtschaft) und dass diese nur funktionieren könne, wenn alle drei Säulen gleichermassen berücksichtigt würden. Aus Studien mit Teilnehmenden des «Swisstainable»- Programms konnte er gute Zahlen präsentieren. Der Anteil an zertifizierten Betrieben ist im Kanton Bern schweizweit am höchsten. Zudem zeigte er sich überzeugt, dass der Gast, wenn er denn die Wahl hat, sich für das nachhaltigere Angebot entscheidet. Bereits heute sei dies bei den jüngeren Gästen sehr oft der Fall, und das seien schliesslich die Gäste der Zukunft, so Niederberger. Ein stärkerer Fokus auf nachhaltige Angebote sei deshalb unverzichtbar.
Tom Winter, CEO BernExpo, zeigte eindrücklich, mit welch heterogenen Veranstaltern die Messe Bern das Thema Nachhaltigkeit zu diskutieren hat. «Ich bin überzeugt, dass wir vermehrt gemeinsam Lösungen finden und umsetzen sollen». Philippe Baud, Generaldirektor des Hotel Beatus in Merligen, beleuchtete die Aktivitäten der Betriebe Beatus in Merligen und Ermitage Schönried. Der Einkauf von Produkten aus der Region helfe dem Betrieb, die Nachhaltigkeit auch zu vermitteln. Im Bereich der Mitarbeitenden setzen diese Betriebe bewusst auf die Integration von Menschen mit Status F. Die Zusammenarbeit mit diesen Personen sei eine Bereicherung für alle Mitarbeitenden, auch wenn der Anfang manchmal viel Geduld erfordere, zeigte sich Baud überzeugt.
Dr. Stephanie Moser vom Centre for Development and Environment der Uni Bern und Alina von Allmen von der Regionalkonferenz Oberland-Ost (RKOO) stellten anschliessend das Projekt «CO2freie Tourismusregion Oberland-Ost» vor. Stephanie Moser zeigte auf, wie Berechnungen zu den erwarteten Hitzetagen die Region betreffen könnten. Es reiche nicht, eine Vision zu haben, jetzt gehe es um die konkrete Umsetzung. Alina von Allmen, welche bei der Region Oberland-Ost seit Kurzem als Coach für Projekte zuständig ist, gab einen Einblick in die Möglichkeit zur Begleitung und Beratung in der Umsetzung hin zur CO2freien Tourismusregion.
Der kantonale Standortförderer, Dr. Sebastian Friess, Vorsteher des Amts für Wirtschaft und Standortförderung des Kantons Bern, bot Einblick in die kantonalen Förderprogramme und die Rahmenbedingungen im Kanton Bern. Friess zeigte auf, welche Massnahmen und Initiativen bereits ergriffen wurden, um eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu fördern. «Es liegt mir fern, euch Unternehmern vorzuschreiben, wie ihr euch anstellen müsst. Wir fühlen uns in der Verantwortung, gute Rahmenbedingunen zu setzen.»
Zum Abschluss des Forums warfen Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, gemeinsam mit dem Verwaltungsratspräsidenten Patrik Scherrer und Direktorin Pascale Berclaz von Made in Bern einen Blick auf die letzten zehn Jahre der innovativen und originellen Marketingagentur, welche ihr zehnjähriges Bestehen mit den Anwesenden feierte. Made in Bern gelingt es, die Perlen im Kanton Bern hervorzuheben und damit dem Tourismus im Kanton mit seinen vielseitigen Facetten ein Gesicht zu geben. Martin Nydegger zeigte sich überzeugt, dass die Destinationen die Zusammensetzung der Gästestrukturen steuern können und sollen und ermutigte die Destinationen und Made in Bern, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Das Tourismusforum bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich von innovativen Ansätzen inspirieren zu lassen und Best Practices im Bereich der gelebten Nachhaltigkeit im Tourismus kennenzulernen. Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass die Kooperation und Zusammenarbeit aller Akteure im Berner Oberland und im Kanton Bern von grosser Bedeutung sind, um den Tourismussektor weiterzuentwickeln und den Gästen unvergessliche Erlebnisse zu bieten.
PD/VOLKSWIRTSCHAFT BERNER OBERLAND