Gstaad Yacht Club-Athletin Elena Lengwiler auf Olympiakurs
05.07.2024 SportBei den Kite-Weltmeisterschaften in Hyères im vergangenen Monat machte Elena Lengwiler ihren Traum von Olympia wahr. Das GYC-Racing-Team-Mitglied «foilte» sich auf den hervorragenden sechsten Rang und sicherte sich so das Ticket für die Olympischen Spiele in ...
Bei den Kite-Weltmeisterschaften in Hyères im vergangenen Monat machte Elena Lengwiler ihren Traum von Olympia wahr. Das GYC-Racing-Team-Mitglied «foilte» sich auf den hervorragenden sechsten Rang und sicherte sich so das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris.
Die ehemalige Eishockeyspielerin und Jollenseglerin hatte sich bereits zwei Wochen vorher in den gleichen Gewässern an der Semaine Olympique für die Schweiz mit einem Quotenplatz qualifiziert. Mit dem Antrag des Selektionsausschusses des Swiss-Sailing-Teams kam das erträumte Aufgebot durch Swiss Olympic. Die 27-jährige St. Gallerin, die für bessere Trainingsbedingungen an den windigen Walensee gezogen ist, kann damit den ersten Teil ihres grossen Traums leben. Sie wird vor Marseille die Schweiz und den Gstaad Yacht Club in der Disziplin «KiteFoil Women» vertreten. Die hoch motivierte Kiterin hat sich ein klares Ziel gesteckt: «Mindestens einen Top-8-Platz für ein Diplom», lautet die Devise von Elena, die ein abgeschlossenes Studium in Betriebsökonomie in der Tasche hat. Mit der Vertiefung auf Sportmanagement hat sie gelernt, langfristig zu denken. Und so hat sie bereits die Olympischen Spiele 2028 eingeplant, wo sie dann um Medaillen kämpfen will.
Olympiaerfolge dank langfristiger Planung
Den gleichen Ansatz mit weitsichtiger Strategie verfolgt auch der Gstaad Yacht Club. Mit seinem GYC Racing Team legte er bereits vor 20 Jahren den Grundstein für eine konstante sportliche Erfolgsserie.An sechs Olympischen Spielen nahmen seine Sportler und Sportlerinnen in einer bis drei Disziplinen teil. 2012 in London waren drei der vier Schweizer Teams vom GYC. Mit Tokyo 2020 nahmen GYC-Athleten fünfmal in Folge an den Olympischen Spielen teil. Matías Bühler und Nathalie Brugger qualifizierten sich für die Schweiz im ersten Anlauf in der Nacra- 17-Klasse für die Olympischen Spiele in Rio 2016. Flavio Marazzi mit Vorschoter Enrico de Maria im Star, Windsurfer Mateo Sanz Lanz und Laser- sowie Finnsegler Nils Theuninck konnten mit weiteren Erfolgen überzeugen. Über zehn Jahre begleitete der GYC Nils auf seinem Weg an die Spitze. Und es entspricht ganz der Philosophie des Clubs, dass dieses Wissen weitergegeben wird. Nils wurde mit seiner gesammelten Erfahrung selbst zum Coach von Anja von Allmen, die ihrerseits wiederum Trainingssynergien mit Maud Jayet teilt. Die GYC-Segler Gauthier und Martin Verhulst trainieren jetzt schon auf ILCA 7 für die Spiele 2028, ebenso wie Anja von Allmen auf ILCA 6 sowie Joshua Richner mit Nilo Schaerer auf dem 49er.
Die handfeste Unterstützung für die klubeigenen Segler und Seglerinnen werden dabei nicht aus der Clubkasse bestritten, sondern von einzelnen Mitgliedern, die sich persönlich engagieren – der Club selbst liefert Material und weiteren Support. Als international geprägter Yacht Club (die 400 Mitglieder repräsentieren mehr als 40 Nationen) wird der sportliche Spirit nationenunabhängig gepflegt. So war z.B. der siebenfache französische Meister in verschiedenen Klassen Eliot Merceron ein GYC Mitglied – dank seiner Mutter mit Schweizerpass. Und in Rio vertraten die GYC-Segler gleich drei verschiedene Nationen (Schweiz, Frankreich, Australien). Ein weiterer Pluspunkt des Clubs ohne See- oder Meeranschluss ist die Erfahrung aus den eigenen Reihen. Zwölf Mitglieder haben für sieben verschiedene Länder selbst an Olympischen Spielen im Segeln teilgenommen und können somit abschätzen, wie schwierig und aufwendig der Weg bis dorthin ist.
Elena Lengwiler hat die ersten Etappen ihrer sportlichen Laufbahn aus eigener Kraft bewältigt. Mit der Unterstützung durch das Gstaad Racing Team und durch das Swiss Sailing Team wird es ihr in Zukunft leichter fallen, sich ganz auf das effiziente Training und die Wettbewerbe konzentrieren zu können.
Der Gstaad Yacht Club hat den 23. Juni, den Olympischen Tag, genutzt, um Elena vor Olympia zu verabschieden. Der Internationale Olympische Tag wird jährlich an diesem Tag begangen, um an den Jahrestag der Gründung des Internationalen Olympischen Komitees im Jahr 1894 zu erinnern.
Die Olympischen Spiele 2024 starten am 28. Juli mit den ersten Regatten der 49er und der iQ-Foil-Windsurfer. Mit der Selektion von Elena Lengwiler in der Formula-Kite-Klasse ist die Schweizer Segeldelegation für die Olympischen Spiele Paris 2024 komplett. Nach den Selektionen von Maud Jayet (ILCA 6), Sébastien Schneiter und Arno de Planta (49er), Yves Mermod und Maja Siegenthaler (470 mixed) sowie Elia Colombo (iQ-Foil) wird die Schweiz bei den Olympischen Regatten vor Marseille in fünf Klassen vertreten sein. Man darf jetzt schon die Daumen drücken. Bon vent!
GSTAAD YACHT CLUB


