Die Suche nach dem neuen Betriebskonzept
28.02.2025 GesundheitswesenAm Dienstag traf sich die Spital STS AG mit Vertretungen aus Politik, den Standortgemeinden, der Maternité Alpine und der Ärzteschaft. Es ging um die Erarbeitung eines neues Betriebskonzepts.
Die STS AG bekräftigt in ihrem Schreiben, was bereits bekannt ...
Am Dienstag traf sich die Spital STS AG mit Vertretungen aus Politik, den Standortgemeinden, der Maternité Alpine und der Ärzteschaft. Es ging um die Erarbeitung eines neues Betriebskonzepts.
Die STS AG bekräftigt in ihrem Schreiben, was bereits bekannt war: Man habe sich – wie bereits am 17. Juli 2024 beschlossen – zur Weiterführung des Betriebs des Spitals Zweisimmen für die medizinische und pflegerische Versorgung im Simmental-Saanenland bekannt. Thomas Straubhaar, Verwaltungsratspräsident der Spital STS AG, lässt sich wie folgt zitieren: «Natürlich sind wir gefordert, hierfür ein funktionierendes Betriebskonzept zu erarbeiten. Wir arbeiten intensiv daran, um eine gute Lösung zu finden. Diese muss personell umsetzbar und finanziell tragfähig sein.» Als besonders herausfordernd bezeichnet er die anhaltend angespannte Personalsituation, die Abhängigkeiten zum Versorgungsbedarf der Bevölkerung und die finanziellen Perspektiven.
Grosse Bandbreite von Szenarien
Seit über 15 Jahren wurden von der Spital STS AG und «anderen Partnern und Playern» Projekte ausgearbeitet, doch bislang wurde keines davon umgesetzt. «Jetzt braucht es für das Spital Zweisimmen eine tragbare Lösung», so Thomas Straubhaar am Dienstag in Zweisimmen, wo auch die Projektverantwortlichen die bereits bekannten Eckpfeiler präsentierten: Erfüllt werden soll ein 24h-Betrieb mit einer noch zu bestimmenden Anzahl Betten, plus ein 24h-Notfallbetrieb mit Triage. Des Weiteren sollen eine bedarfsgerechte chirurgische Versorgung sichergestellt sowie Sprechstunden von Fachärztinnen und -ärzten und Dialyse angeboten werden.
«Neben dem Aufbau und dem Betrieb eines integrierten Versorgungsnetzwerks wird in einem zweiten Schritt auch die räumliche Unterbringung erarbeitet», so Straubhaar. Derzeit werde an «Varianten mit verschiedenen Szenarien» gedacht. Dies sei «legitim und Auftrag zugleich». Nur so könne man ausloten, welches Konzept letztlich «personell umsetzbar und wirtschaftlich tragfähig» sei. Entsprechend reichten die aktuellen Szenarien vom Ist-Zustand des Spitals Zweisimmen bis hin zu einem rein medizinischen Akutspital. Welche Rolle dabei die Chirurgie einnehmen soll, werde noch abgeklärt. Eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Ausgestaltung des Angebots seien die Patientenzahlen im ambulanten und stationären Bereich und deren saisonale Verteilung. Diesbezüglich sei die Auslastung in Zweisimmen zuletzt kontinuierlich rückläufig gewesen, schreibt die STS AG.
Es soll nichts unversucht bleiben
Auf Nachfrage dieser Zeitung, was denn Neues an der Sitzung vom Dienstag herausgekommen sei, sagt Thomas Straubhaar, es sei nicht um Durchbrüche, sondern um eine Auslegeordnung gegangen. Man nehme in der aktuellen Konzeptausarbeitungsphase alle eingebrachten Bedürfnisse und Erwartungen seitens Politik und Partnern auf und setze diese in Kontext zum effektiven Bedarf und den vorgegebenen Rahmenbedingungen. In der Mitteilung heisst es dazu: Bei diesem Prozess stehe der Verwaltungsrat der Spital STS AG nicht nur mit der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern in engem Austausch, sondern auch mit den Grossrätinnen und Grossräten der Region Simmental-Saanenland, den Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten der Standortkommunen, der Maternité Alpine und der örtlichen Ärzteschaft. Beim Treffen hätten die Projektverantwortlichen der Spital STS AG nochmals dargelegt, dass nichts unversucht bleibe, um eine Lösung zu erzielen.
Neuer Leiter HR
In einem weiteren Schreiben teilt die Spital STS AG mit, dass mit lic.rer.pol. Daniel Marti ein neuer Leiter HR gewählt worden sei. Marti trete seine neue Stelle am 1. Mai dieses Jahres in Thun an. «Zum einen freue ich mich natürlich auf all die Mitarbeitenden der Spital STS AG, zum anderen aber auch auf die vielfältigen Herausforderungen in der Gesundheitsbranche, bei welchen der Fachkräftemangel wesentlicher Treiber für ein modernes Personalmanagement ist. Ich werde versuchen, dank umfassender Kenntnisse in der Personal- und Organisationsentwicklung, im Transformationsmanagement und Employer Branding hier positive Impulse zu setzen – mit den Menschen im Fokus», so Marti.
PD/KMA