Am Mittwoch hat der Grosse Rat die Revision des Strassengesetzes in zweiter Lesung mit 142 zu 2 Stimmen angenommen. Damit werden sich im Kanton Bern die Biker:innen und Wanderer in Zukunft die Wege teilen müssen. BEBike zeigt sich erfreut, dass der bernische Grosse Rat die Koexistenz ...
Am Mittwoch hat der Grosse Rat die Revision des Strassengesetzes in zweiter Lesung mit 142 zu 2 Stimmen angenommen. Damit werden sich im Kanton Bern die Biker:innen und Wanderer in Zukunft die Wege teilen müssen. BEBike zeigt sich erfreut, dass der bernische Grosse Rat die Koexistenz von Mountainbiken und Wandern im Strassengesetz verankert.
Das sei ein wegweisender Grundsatzentscheid für das Miteinander dieser beiden beliebten Freizeitaktivitäten, schreibt BEBike in einer Mitteilung. Die Interessengemeinschaft der Berner Mountainbikerinnen und -biker BEBike werde sich nach Kräften engagieren, damit Wanderinnen und Wanderer gemeinsam mit den Moutainbikerinnen und -bikern Bewegung und Natur geniessen können.
Für ein respektvolles, funktionierendes Mit- und Nebeneinander
Die Tourismuskantone Graubünden, Wallis, Uri und Tessin setzen seit einigen Jahren erfolgreich auf die Koexistenz. «Nun erhält auch der Kanton Bern eine gesetzliche Grundlage, um die gemeinsame Nutzung der Weginfrastruktur zu planen und umzusetzen», heisst es weiter. BEBike unterstütze ein respektvolles, funktionierendes Mitund Nebeneinander. Dabei gelte neben den Tourismusgebieten besonderes Augenmerk dem Mittelland. «Viele der über 100’000 Mountainbikerinnen und -biker aus dem Kanton Bern leben dort und fahren von Zuhause aus los.»
Eine gute Weginfrastruktur bedeute publikumsgerechte Planung und auch ständigen Unterhalt. «BEBike ist bereit, Gemeinden, Trägerschaften sowie Grundeigentümerinnen und -eigentümer hierbei zu unterstützen.» Vorgesehen seien – im Sinn einer solidarischen und konstruktiven Zusammenarbeit – konkrete Hilfestellungen bei Wegunterhalt und -neubau. «Alle Akteurinnen und Akteure sind jetzt gefordert, gemeinsam auf Augenhöhe eine rücksichtsvolle Planung und Nutzung der mehrheitlich auf privaten Grundstücken liegenden Wege zu realisieren», schreibt BEBike.
Ursprung im Verein Bergregion
Auch bei Andreas Grünig, Geschäftsführer des Vereins Bergregion Simmental-Saanenland-Kandertal, ist die Freude über diesen Entscheid gross. «Wir von den Planungsregionen ergriffen 2020 die Initiative, diese Koexistenz der Wanderer neben Bikerinnen und Bikern auf den Wanderwegen auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen. Unterstützt von vielen Befürwortern und der Interessengemeinschaft BEBike konnte dieses Anliegen nun realisiert werden.»
Dennoch gibt Andreas Grünig zu bedenken: «Koexistenz funktioniert nicht von selber und nur weil sie im Gesetz verankert ist. Es bedarf des fortlaufenden Einvernehmens und konstruktiven Austausches zwischen Bike- und Wanderfreunden. Die Erfahrungen des Vereins Berner Wanderwege sind immens und sehr wertvoll bei Instandhaltung und Neubau von Wegen. Und es wird immer auch Umstände geben, bei denen Massnahmen und auch Entflechtungen, unumgänglich sein werden.»
PD/JENNY STERCHI