«Manne, ad Arbet»: zwei Saaner am ESAF
02.09.2025 SportAm vergangenen Wochenende fand das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest im glarnerischen Mollis statt. Die beiden Saaner Aellen Florian und Annen Dominic wurden im Vorfeld aufgrund ihrer guten Leistungen für das ESAF selektioniert.
Am Samstagmorgen ...
Am vergangenen Wochenende fand das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest im glarnerischen Mollis statt. Die beiden Saaner Aellen Florian und Annen Dominic wurden im Vorfeld aufgrund ihrer guten Leistungen für das ESAF selektioniert.
Am Samstagmorgen strömten 56’500 Zuschauende in die grosse Arena auf dem Flugplatz. Pünktlich zum Einmarsch der insgesamt 274 Schwinger in die Arena um 8 Uhr waren alle Plätze der Tribünen besetzt. Aus dem Berner Oberland hatten sich 21 Athleten selektioniert.
Nach dem Einmarsch hiess es « Manne, ad Arbet». Gespannt verfolgten die Zuschauenden am Vormittag die attraktive Kämpfe. Die angenehmen Temperaturen kamen den Schwingern entgegen. Die beiden Saaner zeigten solide Leistungen.
Solide erster Tag für die beiden Saaner
Im ersten Gang griff Aellen Florian mit dem Südwestschweizer Gottofrey Marc zusammen. Nach einem intensiven Duell endete der Kampf gestellt. Der zweite Gang lief für Aellen deutlich besser, er legte Schuler Martin mit einem Kurz auf den Rücken. Im dritten Gang nach der Mittagspause schwang Aellen gegen Lang Sven und verlor das Duell. Der vierte Gang gegen den gleich starken Odermatt Jonas endete gestellt.
Annen Dominic duellierte sich im ersten Gang mit Bürgi Reto – nach einem intensiven Kampf endete dieser gestellt. Imfeld Laurin hiess der Gegner im zweiten Kampf. Diesen legte Annen bravourös auf den Rücken. Nach dem Mittag griff Annen im dritten Gang mit Müller Luca zusammen und verlor den Kampf. Der vierte und letzte Gang am Samstag gewann Annen gegen Tschudi Sales mit einem Brienzer.
Beide Saaner qualifizierten sich aufgrund ihrer Leistungen für den ersten Ausstich. Für eine grosse Überraschung sorgte der Berner Ramseier Fritz: Er legte die Eidgenossen Strebel Joel, Schurtenberger Sven und Ott Damian auf den Rücken. Er konnte alle vier Gänge für sich entscheiden. Mit diesen Resultaten führte er am Samstagabend gemeinsam mit dem Nordostschweizer Schlegel Werner die Rangliste an.
Zweite Runde am Sonntag
Am Sonntagmorgen starteten die Schwinger in die zweite Runde. Gespannt verfolgten die Zuschauenden die Duelle zwischen den Athleten. Annen Dominic musste im fünften Gang gegen den Eidgenossen Strebel Joel antreten. Er verlor den Kampf im Kurz. Im sechsten Gang griff er mit Wittenwiler Roman zusammen. Nach einem intensiven Kampf verlor Annen das Duell und verpasste somit den Ausstich für den siebten und achten Gang. Zudem verletzte er sich an den Rippen (gute Besserung!). Mit einer Punktezahl von 54.00 erreichte er Rang 27.
Aellen Florian stieg im fünften Gang gegen Lanter Christian ins Sägemehl. Er verlor den Kampf im Hüfter. Da Annen den Gang dominiert hatte, wurde er mit der besseren Note 8.75 belohnt. Der sechste Gang lief wesentlich besser: Seinen Gegner Fontaine Anthony konnte Aellen im ersten Zug mit dem Kurzschwung bezwingen und erhielt die Bestnote 10. Leider verletzte sich jedoch sein Gegner. Nach dem Mittag legte Aellen im siebten Gang seinen Gegner Joho Philipp auf den Rücken. Der achte und letzte Gang hatte es in sich: Aellen schwang mit dem Eidgenossen Good Marco. Leider verlor er diesen attraktiven Gang. Mit einem Punktetotal von 72.75 verpasste Florian Aellen den Eidgenössischen Kranz um 1.75 Punkte und platzierte sich auf Rang 17.
Zwölf Kränze – fünf Neukranzer
Zwölf eidgenössische Kränze konnten sich die Berner sichern, unter ihnen mit Ramseier Fritz, Burger Etienne, Tschumi Lukas und aus dem Berner Oberland Klossner Adrian sowie Schwingtalent Moser Michael fünf Neukranzer. Moser zeigte eine super Leistung und wurde an der Rangverkündigung zum Eidgenossen gekrönt. Ein Schwinger, der eine besonders beeindruckende Leistung zeigte, war Ramseier Fritz. Nach den Siegen gegen die drei Eidgenossen am Samstag wurde er am Sonntagmorgen direkt mit Schneider Domenic eingeteilt. Erst kurz vor Schluss musste sich Ramseier geschlagen geben. Im sechsten Gang griff er mit Schlegel Werner zusammen – auch dieses Duell ging verloren. Dank seinem Sieg über Wittenwiler Roman im achten Gang konnte sich Ramseier den begehrten Kranz aufsetzen lassen und ist somit Eidgenosse.
Nach sieben Gängen waren drei Schwinger an der Spitze: Giger Samuel, Schlegel Werner und Orlik Armon. Die Einteilung entschied sich für den Schlussgang Giger–Schlegel. Orlik Armons Gegner im achten Gang hiess Reichmuth Pirmin. Orlik konnte ihn mit der Note 10 bezwingen. Nun hiess es für ihn, den Schlussgang abzuwarten. Nach dem gestellten Schlussgang war nicht klar, ob es einen König geben würde, denn noch nie in der Geschichte des Schwingsports wurde ein König gekrönt, der nicht im Schlussgang stand. Doch das Kampfgericht entschied, dass Orlik Armon ein würdiger Sieger ist, und ernannte ihn verdient zum Schwingerkönig 2025.
Auch wenn kein Berner im Schlussgang war, zeigten die BKSV-Athleten trotzdem super Leistungen. In drei Jahren wird das ESAF im Heimkanton, in Thun, stattfinden.
CELINE AELLEN, MARLIES BIRCHER
1. Tag
– Annen Dominic lag nach vier Gängen mit 37 Punkten auf dem 85. Rang von 273 Schwingern und 1.25 Punkte vor seinem Klubkameraden Aellen Florian.
– Aellen Florian lag nach vier Gängen mit 35.75 Punkten auf dem 180. Rang von 273 Schwingern und 1.25 Punkte hinter seinem Klubkameraden Annen Dominic.
2. Tag
– Aellen Florian holte mit zwei gewonnenen und zwei verlorenen Gängen mächtig auf. Den Eidgenössischen Kranz verpasste er allerdings um 1.75 Punkte. Für den Kranz waren 74.50 Punkte erforderlich.
– Annen Dominic schied nach dem sechsten Gang aus.
EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
– gestellter Gang (unentschieden)
+ gewonnener Gang o verlorener Gang
Quelle: ESAF 2025, Resultate