Wohnraumforum im Pays-d’Enhaut
22.10.2024 NachbarschaftWohnungsnot herrscht nicht nur im Saanenland, sondern auch im Pays-d’Enhaut. Am 3. Oktober suchte man im Rahmen des Wohnraumforums im Grossen Saal von Château-d’Oex nach Lösungen für dieses Problem.
Um den ...
Wohnungsnot herrscht nicht nur im Saanenland, sondern auch im Pays-d’Enhaut. Am 3. Oktober suchte man im Rahmen des Wohnraumforums im Grossen Saal von Château-d’Oex nach Lösungen für dieses Problem.
Um den Umfang der Wohnungsnot in unserer Nachbarschaft einzuordnen, stützt sich das «Journal du Pays-d’Enhaut» in seinem Artikel auf «die wichtigste Waadtländer Tageszeitung», wonach per 1. Juni dieses Jahres schweizweit nur 51’974 Wohnungen verfügbar seien, was 1,08 Prozent des gesamten Immobilienbestandes entspreche. Im Pays-d’Enhaut seien von 4505 Wohneinheiten 2170 Zweitwohnungen und der Anteil an freistehenden Wohnungen betrage nur gerade ein Prozent. Laut einer Medienmitteilung der Region Pays-d’Enhaut anlässlich des Wohnraumforums, stellte Myriam Mermod, Direktorin der Region Pays-d’Enhaut Wirtschaft und Tourismus, – welche das Forum organisiert hat – aufgrund der aktuellen Wohnungssituation folgende drei Probleme fest: Schwierigkeiten bei der Einstellung von Personal für lokale Unternehmen, Anstieg der Immobilienpreise und ein demografisches Ungleichgewicht.
Engagierte Diskussion
Nachdem der Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB, Thomas Egger, den Kontext der Wohnungsknappheit in Berggebieten dargestellt habe, seien erste Ansätze und Strategien entwickelt worden, heisst es in der Mitteilung. Myriam Mermod habe die Diskussion mit konkreten Beispielen ergänzt, wie etwa dem Aufruf in Lauterbrunnen an Airbnb-Vermieter, ganzjährig zu ver mieten. Auch sei kürzlich in Châteaud’Oex eine Wohngenossenschaft ins Leben gerufen worden. Yvonne Wespi, Präsidentin dieser Genossenschaft, habe das Projekt mit «zwölf Mietwohnungen im Herzen des Dorfes» und die damit verbundenen Herausforderungen vorgestellt. Zu guter Letzt habe schliesslich Alain Turatti, Vorsteher der Direktion für Territorium und Wohnungswesen des Kantons Waadt, die kantonale Strategie und Wohnungspolitik erläutert. Im zweiten Teil des Forums, welches von Jean-Pierre Neff, Präsident der Region Pays-d’Enhaut und Gemeindepräsident von Rossinière, moderiert wurde, hatte das zahlreich erschienene Publikum, in der Medienmitteilung ist die Rede von über 90 Besuchenden (darunter Politiker:innen, Mietende und Eigentümer:innen, Immobilenentwickler:innen, Bauunternehmende sowie Zweitwohnungsbesitzende), die Möglichkeit, sich mit den Referenten und den Gemeindevertretern auszutauschen. Das Wohnraumforum habe dazu beigetragen, die Debatte zu eröffnen, heisst es am Ende der Mitteilung, und: «Hoffentlich dient dies als Anregung für künftige Überlegungen zur Verbesserung des Angebots an erschwinglichem Wohnraum in der Region.»
PD/KMA