Wie neue Events nach Gstaad kommen – und warum das mehr ist als ein glücklicher Zufall
13.06.2025 KolumneEvents sind in unserem Tourismusverständnis ein gezieltes Instrument zur Entwicklung unserer Destination. Jeder einzelne neue Anlass – vom Migros Hiking Sounds Festival über die Tour de Suisse der Frauen bis hin zum Trailrunning-Event Humani’Trail – wird ...
Events sind in unserem Tourismusverständnis ein gezieltes Instrument zur Entwicklung unserer Destination. Jeder einzelne neue Anlass – vom Migros Hiking Sounds Festival über die Tour de Suisse der Frauen bis hin zum Trailrunning-Event Humani’Trail – wird sorgfältig ausgewählt. Denn nicht jeder Event passt zu Gstaad. Er muss unsere Identität widerspiegeln, unsere Werte transportieren, das Zusammenspiel von Bodenständigkeit und Exklusivität sichtbar machen – und im besten Fall gleich auf mehreren Ebenen wirken: wirtschaftlich, medial und emotional.
Die Strategie dahinter ist klar: Wir wollen alle vier Jahreszeiten stärken. Am meisten investieren wir natürlich in die starken Saisons Winter und Sommer. Der Frühling und Herbst bieten sich jedoch für Veranstaltungen an, die uns helfen, die Zwischensaisons aufzuwerten oder bestenfalls die Hauptsaisons zu verlängern. Genau dort liegt viel ungenutztes Potenzial. Die Natur zeigt sich in dieser Zeit von ihrer schönsten Seite. Doch viele Infrastrukturen – von der Hotellerie über die Gastronomie und Freizeitangebote bis hin zu den Bergbahnen – laufen oft noch nicht im Vollbetrieb. Mit gezielt platzierten Events schaffen wir Anreize, um diesen Kreislauf zu durchbrechen und die Zwischensaison gezielt zu stärken.
Ein Beispiel: Mit Migros Hiking Sounds nutzten wir nicht nur das Pfingstwochenende, sondern boten den Leistungspartnern auch einen Grund, eine Woche früher in die Sommersaison zu starten, beispielsweise die Inbetriebnahme der Horneggli-Sesselbahn. Das ist kein kleiner Schritt. Denn damit lohnt sich der Betrieb früher, sowohl für die Gäste, die ein attraktives Erlebnis suchen, als auch für die Bergbahnen, die ihre Saison ausdehnen können. Solche Entscheidungen sind nur möglich, weil alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Genau das macht unsere Region so stark.
Ein weiteres Beispiel für diese strategische Ausrichtung ist die Tour de Suisse Women. Anders als bei klassischen Publikumsevents steht hier nicht ausschliesslich die lokale Wertschöpfung im Vordergrund, sondern der gezielte mediale Effekt. Dieser internationale Sportanlass zieht weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Wenn die Kameras über das grüne Saanenland, Simmental und Pays-d’Enhautschweifen, wenn internationale TV-Stationen die Etappe live übertragen, dann ist das für uns unbezahlbare Werbung. Die Botschaft, die wir damit aussenden: Gstaad ist aktiv, offen, sportlich – und wunderschön gelegen.
Die Events kommen nicht zufällig zu uns. Sie sind das Resultat jahrelanger Aufbauarbeit, eines belastbaren Netzwerks und einer gezielten strategischen Positionierung unsererseits. Gstaad Saanenland Tourismus hat sich in den letzten Jahren nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell weiterentwickelt. Heute können wir Veranstaltern ein professionelles Gesamtpaket anbieten: von der Konzeptberatung über die Koordination mit lokalen Partnern bis hin zur Umsetzung vor Ort. Wer mit uns zusammenarbeitet, weiss, dass er auf einen verlässlichen und engagierten Partner trifft. Und genau das macht uns für Veranstalter so attraktiv.
Nicht zuletzt braucht es aber auch die Menschen hier. Ohne die Unterstützung der Gemeinden, der Leistungspartner, der freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre kein Event durchführbar. Es sind diese Menschen, die unsere Region lebendig machen und die wir viel zu oft zu wenig erwähnen. Dabei sind sie die eigentlichen Heldinnen und Helden unserer Eventstrategie. Unsere Marke lebt von diesen Geschichten. Von Formaten, die authentisch, charmant und bodenständig sind. Von Momenten, in denen man spürt, dass hier Herzblut drinsteckt und nicht nur Kalkül. Denn auch wenn die Kamera läuft und der Medienwert berechnet wird: Am Ende zählt das Erlebnis vor Ort. Und das muss echt sein.
FLURIN RIEDI
TOURISMUSDIREKTOR [email protected]