Wer Turnveteran oder -veteranin wird, hat Duchhaltewillen gezeigt
30.04.2025 NachbarschaftLetzten Samstagmorgen fand im Gemeindesaal Zweisimmen die Oberländische Veteranentagung statt. Der Anlass, der von ca. 100 ehemaligen oder aktiven Turnerinnen und Turnern besucht wurde, war im Auftrag der Turnveteraninnen und -veteranen Berner Oberland vom Turnverein Zweisimmen ...
Letzten Samstagmorgen fand im Gemeindesaal Zweisimmen die Oberländische Veteranentagung statt. Der Anlass, der von ca. 100 ehemaligen oder aktiven Turnerinnen und Turnern besucht wurde, war im Auftrag der Turnveteraninnen und -veteranen Berner Oberland vom Turnverein Zweisimmen organisiert worden. Eingeladen waren die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Regionalverbände des Kantons Bern.
HANSUELI GAMMETER
Wer das Turnwesen wie der Schreibende lediglich aus der Perspektive des Seniorenturners kennt, hatte zunächst keine klare Vorstellung, was eine solche Veteranentagung ist. Eine Plauderstunde alter Damen und Herren? Ein Anlass mit sportlichen Wettkämpfen? Die Turnveteraninnen und Turnveteranen Berner Oberland sind ein Verein und die Veteranentagung ist die Vereinsversammlung mit den üblichen Traktanden einer solchen.
Präsident Alfred Santschi eröffnete die Versammlung und stellte das Duo vor, das zwischen den Blöcken für musikalische Unterhaltung sorgte: Angie, Gesang, und Ikarus, Gitarre. Er bedankte sich bei Monika und Daniel Dumont vom OK, dass sie den Anlass organisiert, die nötigen Vorbereitungen getroffen und dabei an alles gedacht hatten, so etwa an die Ausschilderung zum Gemeindesaal oder die Einrichtung eines Sanitätspostens.
Gemeinderatspräsidentin Beatrice Zeller freute sich, dass so viele Gäste nach Zweisimmen gekommen waren, und stellte ihnen die Vorzüge der Gemeinde vor: attraktive Arbeitsplätze, zahlreiche Vereine für ein reichhaltiges Freizeitangebot, eine schöne Landschaft für Sport und Erholung.
Dass man den Veteranenstatus erreicht, ist nicht einfach eine Frage der Zeit. Wer Veteran oder Veteranin wird, hat Durchhaltewillen gezeigt. Daniel Dumont stellte den Turnverein Zweisimmen und die zahlreichen Unterabteilungen vor. Das 100-Jahr-Jubiläum 2020 fiel leider in die Pandemiezeit und konnte mit dreijähriger Verspätung gefeiert werden. An die Gemeinderatspräsidentin gewandt, sprach er seinen Dank aus, dass die Gemeinde das Platzproblem der Turnerinnen und Turner erkannt hat und sich aktuell mit diesem befasst.
Zu den Traktanden
Im Turnverein geht es nicht nur um Leistung – auch Freundschaft und Persönliches haben ihren Platz. So ist es selbstverständlich, dass man an die im Vereinsjahr Verstorbenen denkt und die Mitglieder ab 80-jährig ehrt. Als die Jubilare 90 plus vorne sassen und eine Flasche Wein entgegennehmen durften, stellte man fest: Diese Herren sahen überhaupt nicht aus wie so alte Leute – lebenslanges Turnen scheint sich auszuzahlen.
Der Verein zählt heute 360 Mitglieder. Kassierin Hedi Zimmermann stellte die Rechnung vor. Sie schliesst bei Einnahmen von Fr. 4570.– mit einem Jahresverlust von Fr. 925.–. Solange ein Aktivvermögen vorhanden ist, ist es nicht nötig, die Mitgliederbeiträge zu erhöhen. Die nächste Veteranentagung findet in Uetendorf statt.
Den offiziellen Teil beschloss Familie Schmid, Vater und Mutter und ihre vier Söhne, begleitet von den Handorgelklängen Margrit Dubis, mit drei schön gestalteten Jodelliedern.
Geselliges Zusammensein
Während die Gäste an der Sonne den Apéro genossen, wurden oben die Tische zum Mittagessen hergerichtet. Anschliessend servierte der Turnverein das Mittagessen.
Wie es sich für einen Turneranlass gehört, gab es doch noch ein paar turnerische Aktivitäten. Dabei konnten die Veteraninnen und Veteranen für einmal sitzen bleiben und die Jüngsten traten auf die Bühne. Die Knabenriege zeigte einen witzigen, risikofreien Boxkampf und die Mädchenriege kunstvolle Tänze. Im letzten Bühnenteil überraschte eine Gruppe junger Akrobatinnen mit ihrem stupenden Können. Da betrat ein komischer Kauz die Szene. Es war Martin Sumi, der sich freute, aus dem Frutigtal wieder einmal nach Zweisimmen zu kommen. Er sprach unter anderem von multifunktionellen Persönlichkeiten. Er selber scheint zu dieser Sorte zu gehören: Nebst seinen Spässen verstand er sich perfekt darauf, die Leute mit der Handorgel, Mundharmonika und Blockflöte zu überraschen.