Weihnachtskonzerte: Kennen Sie Rossini?
29.11.2024 VorschauAm 8. und 29. Dezember erklingt in der reformierten Kirche Zweisimmen die «Petite Messe Solennelle» des italienischen Komponisten Gioacchino Rossini. Ein hochkarätiges Solistenquartett und der Cantate Chor mit der sehr speziellen Begleitung von Klavier und Harmonium bringen ...
Am 8. und 29. Dezember erklingt in der reformierten Kirche Zweisimmen die «Petite Messe Solennelle» des italienischen Komponisten Gioacchino Rossini. Ein hochkarätiges Solistenquartett und der Cantate Chor mit der sehr speziellen Begleitung von Klavier und Harmonium bringen das Werk nach intensiver Probenarbeit zur Aufführung.
Der Name Rossini wird wohl meistens mit schwungvollen Opern in Verbindung gebracht. Wer hat nicht schon vom «Barbier von Sevilla» oder der «Cenerentola» gehört? Oder bringen Sie ihn eher in Verbindung mit den feinen Tournedos gleichen Namens? Tatsächlich schuf Gioacchino Rossini (1792–1868) während vieler Jahre eine grosse Zahl herrlicher Werke, die auf den berühmten Opernbühnen der damaligen Zeit heiss begehrt waren. Das Publikum strömte in hellen Scharen in die Musentempel, die im Vergleich zu heute eine Art Freizeitzentren darstellten. Nach dem «Guillaume Tell», der in Paris uraufgeführt wurde, zog sich Rossini jedoch im Alter von 37 Jahren aus dem Operngeschäft zurück, lebte als Grandseigneur zuletzt in Passy bei Paris, wo er viele Bewunderer einlud, viele «Soirées musicales» veranstaltete und erst kurz vor seinem Tod noch bedeutende geistliche Werke komponierte. Er nannte diese «Péchés mortels de ma vieillesse» (Todsünden meines Alters). Zu ihnen zählte als leider letztes Werk die «Petite Messe Solennelle» aus dem Jahr 1863, die er mit sehr humorvollen Randbemerkungen ergänzte. So schrieb er beispielsweise nach der Vollendung: «Lieber Gott, hier ist sie, die arme kleine Messe. Ist es wirklich heilige Musik (musique sacrée) oder doch vermaledeite Musik (sacrée musique)?» Rossini schrieb das tiefgründige Stück ursprünglich für zwölf Singstimmen, zwei Klaviere und Harmonium, weil es zunächst nur in kleinem Rahmen aufgeführt wurde. Darin ist die ganze Bandbreite von Rossinis musikalischem Vermächtnis zu erkennen, von den opernhaften Arien über den gewaltigen Melodienreichtum bis hin zu Bach-ähnlichen Kontrapunkten in den mächtigen Chorfugen.
Die Ausführenden
Mit Reto Reichenbach und Wojtek Wesranowski stehen uns zwei ausgewiesene, bei uns bestens bekannte Begleiter zur Seite. Reto wird zu Beginn als festliche Einstimmung drei Klaviersonaten von Domenico Scarlatti spielen. Auch die Sänger:innen Beatrice Ruchti, Astrid Pfarrer, Nino Aurelio Gmünder und Stefan Vock dürfen wir in unsern Konzerten zu den «Einheimischen» zählen. Sie alle gehören zum festen Stamm unserer Aufführungen und haben im Inund Ausland als Oratorien-, Opern- und Liedsänger:innen einen bedeutenden Namen und sind vielfach ausgezeichnet worden.
Nach unserem Bachkonzert des letzten Jahres haben wir uns im Cantate Chor voll in das Rossini-Werk eingelebt. Bis zuletzt erfühlen wir bei jeder Probe neue Harmonien, Bewegungen und Kostbarkeiten dieser herrlichen Messe. So freuen wir uns jetzt darauf, unser «Produkt» hinaustragen zu können und unserem verehrten Publikum einen leuchtenden Stern in die Weihnachtszeit zu setzen. Wir heissen Sie herzlich willkommen.
Übrigens: Sehr zu empfehlen sind die reichhaltigen Programmhefte, eine echte Fundgrube an Wissenswertem über das ganze Rossiniprojekt, unterstützt in verdankenswerter Weise von unseren grosszügigen Sponsoren. Der Vorverkauf läuft in der Papeterie-Buchhandlung Pfander. (Siehe Inserat)
CANTATE CHOR/KLAUS BURKHALTER