Waldbesitzervereinigung Obersimmental-Saanen: aktuelle Entwicklungen im Fokus
29.04.2025 LauenenDie Mitglieder der Waldbesitzervereinigung Obersimmental-Saanen trafen sich zur diesjährigen Hauptversammlung in der Gemeinde Lauenen.
Nach der Behandlung der statutarischen Traktanden informierten Fachreferenten der Waldabteilung Alpen sowie des Kantonalen Verbands ...
Die Mitglieder der Waldbesitzervereinigung Obersimmental-Saanen trafen sich zur diesjährigen Hauptversammlung in der Gemeinde Lauenen.
Nach der Behandlung der statutarischen Traktanden informierten Fachreferenten der Waldabteilung Alpen sowie des Kantonalen Verbands Berner Waldbesitzer über aktuelle Entwicklungen rund um den Wald.
Ein zentrales Thema war die Regionale Waldplanung (RWP), die derzeit in Zusammenarbeit mit lokalen und kantonalen Verbänden und Behörden erarbeitet wird. Der umfangreiche Bericht verlangt vom Vereinspräsidenten und dem Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung eine sorgfältige Vorbereitung, um sich fundiert in die Workshops einzubringen. Dank dem engagierten Einsatz von Präsident Daniel Hauswirth und Geschäftsführer Nando Bieri ist die Vereinigung bei diesen Prozessen bestens vertreten, schreibt sie in einer Medienmitteilung.
Die RWP ist behördenverbindlich und bildet die Grundlage für mögliche Förderbeiträge zur Waldbewirtschaftung. Sie definiert zudem die Prioritäten der Waldnutzung. Ein anschaulicher Überblick zur Planung sei über das Geoportal einsehbar. Die Einführung des RWP sei für das Frühjahr 2026 vorgesehen, so die Vereinigung.
Wald-Wild-Problematik weiterhin aktuell
Ein weiteres zentrales Anliegen bleibe die Waldverjüngung, die zunehmend durch Wildverbiss gefährdet werde, so die Waldbesitzervereinigung weiter. Die nun kurz vor der Umsetzung stehende Strategie Wald-Wild-Lebensraum verfolge klare, überprüfbare Ziele und konkrete Massnahmen. Waldbesitzer könnten nicht nur durch den Schutz junger Pflanzen beitragen, sondern auch die Jagd aktiv unterstützen – etwa durch das Einrichten und Pflegen von Schussschneisen an geeigneten Stellen. Solche Massnahmen erhöhten die Effizienz der jährlichen Jagd und könnten mit Beiträgen Seitens Kanton unterstützt werden. Interessierte Waldbesitzende sollen sich beim jeweiligen Revierförster melden; eine enge Absprache mit den Jägern sei unerlässlich.
Förderung der Schutzwaldpflege und neue Regelung für Schlagabraum-Verbrennung
Die Höhe der Förderung in der Schutzwaldpflege definiere sich künftig nach der Wichtigkeit des Schutzwaldes, so die Vereinigung weiter. Auch Seilkraneinsätze würden flächenbasiert abgerechnet. Eine Mehrjahresplanung im Auftrag der Gemeinden werde von der Waldabteilung unterstützt und sorge für mehr Planungssicherheit bei allen Beteiligten.
Beim Verbrennen von Schlagabraum gebe es wichtige Neuerungen: Während bisher kurzfristige Bewilligungen möglich waren, sei künftig ein offizieller Antrag erforderlich, informiert die Vereinigung. Die Waldabteilung entscheide innerhalb von zwei Wochen, wobei ein positiver Entscheid erst nach einer 30-tägigen Einsprachefrist rechtskräftig werde. Für geplante Holzschläge mit unabdingbarem Verbrennungsbedarf sollte daher rund sechs Wochen im Voraus eine Bewilligung eingeholt werden. Unverändert gelte ausserhalb des Waldes Artikel 26b der Luftreinhalteverordnung: «Natürliche Wald-, Feldund Gartenabfälle dürfen ausserhalb von Anlagen verbrannt werden, wenn sie so trocken sind, dass dabei nur wenig Rauch entsteht.» In jedem Fall werde empfohlen, geplante Feuer der Regionalen Einsatzzentrale zu melden.
Gemeinschaft und Dank
Nach dem offiziellen Teil tauschten sich die Mitglieder bei Speis und Trank über die besprochenen Themen aus. «Der Vorstand dankt allen für das zahlreiche Erscheinen und ihr Engagement für den Wald. Neue Mitglieder – mit oder ohne eigenen Wald – sind jederzeit herzlich willkommen, um sich gemeinsam für einen gesunden und starken Wald einzusetzen.»
WALDBESITZERVEREINIGUNG OBERSIMMENTAL-SAANEN