Seit Jahren weiss man, dass die Wirtschaft nachhaltiger und unabhängiger gemacht werden müsste. Leider hat es die Politik Mal für Mal verpasst, die Weichen richtig zu stellen oder die Bemühungen wurden Mal für Mal an der Urne versenkt – wie zum Beispiel das ...
Seit Jahren weiss man, dass die Wirtschaft nachhaltiger und unabhängiger gemacht werden müsste. Leider hat es die Politik Mal für Mal verpasst, die Weichen richtig zu stellen oder die Bemühungen wurden Mal für Mal an der Urne versenkt – wie zum Beispiel das CO2-Gesetz im September 2022. Die Erfahrung zeigt, dass Energiesparen und ökologischer Umbau nur über den Preis funktionieren. Erst durch hohe Energiekosten wurde die Industrie bei der Energiekrise der Siebzigerjahre innovativ und produzierte effizientere Maschinen und Geräte. Wie der anhaltende Trend zu völlig überpowerten SUVs beweist, ist Energie noch immer zu billig! Tesla, e-tron und Co. gehören in die gleiche Kategorie «unnötig», weil: Wer braucht wirklich 500 PS? Wer vor ein paar Jahren eine Solaranlage installierte, wurde vom Fiskus bestraft und von der Allgemeinheit belächelt. Wenn man früher solche Bestrebungen ernsthaft und weitsichtig gefördert hätte, bräuchte es wohl viele der nun diskutierten Massnahmen gar nicht. Auch beim neuen Klimaschutzgesetz wird einmal mehr mit übertriebenen Horrorszenarien Angst geschürt. Ja, der Umbau der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit wird etwas kosten, wir werden aber auch viel gewinnen. Und vielleicht müssen wir auch bescheidener werden, was nicht heisst, dass es uns schlechter gehen wird. Handeln wir heute, denn nichts tun kostet am Ende ein Vielfaches, wie uns die weltweiten Klimakatastrophen und unsere davon schmelzenden Gletscher vor Augen führen. Es ist auch zu befürchten, dass unsere Bergbahnen im Winter bald stillstehen werden. Nicht wegen Strommangel, sondern wegen Mangel an Schnee und der entsprechenden Temperaturen. Deshalb ein überzeugtes Ja zum Klimaschutzgesetz, denn ein weiteres Zögern können wir uns einfach nicht leisten! Unsere Kinder und Grosskinder werden es uns danken.
SEPP DOPPMANN, GSTAAD