Tourismus: Sommersaison war solid
27.09.2024 TourismusDer Bergsommer in der Ferienregion Gstaad versteckte sich zuerst, aber Mitte Juli zeigte er sich. Entsprechend zufriedenstellend fallen die Logiernächtezahlen für die Periode Mai bis Ende August 2024 aus. Sowohl die Schweizer Gäste wie auch die Fernmärkte mit den USA ...
Der Bergsommer in der Ferienregion Gstaad versteckte sich zuerst, aber Mitte Juli zeigte er sich. Entsprechend zufriedenstellend fallen die Logiernächtezahlen für die Periode Mai bis Ende August 2024 aus. Sowohl die Schweizer Gäste wie auch die Fernmärkte mit den USA als Zugpferd sorgen laut Gstaad Saanenland Tourismus für eine erfreuliche Bilanz. Der minime Rückgang von 2,6 Prozent sei primär auf statistische Effekte zurückzuführen, weil Hotelbetriebe vorübergehend geschlossen seien. Ein touristischer Rückblick, auch mit der Bergbahnen Destination Gstaad AG und der Glacier 3000 AG.
Gstaad Saanenland Tourismus (GST) zieht eine positive Gesamtbilanz für den Sommer: Trotz Startschwierigkeiten – verursacht durch regnerisches Wetter im Mai und Juni – sei der Bergsommer in der Ferienregion Gstaad auch heuer sehr gefragt gewesen. Total seien knapp 150’000 Hotellogiernächte in dieser Periode generiert worden. «Herr und Frau Schweizer bilden mit über 65 Prozent der Logiernächte das Rückgrat. Besonders positiv entwickeln sich die Fernmärkte, angeführt von Gästen aus den USA, die erneut massiv zulegten (+40 Prozent gegenüber Vorjahr)», so GST. Der englische Markt war ebenfalls äusserst positiv unterwegs. Die europäischen Märkte bewegten sich leicht unter Vorjahresniveau. «Namentlich bei den Ankünften aus dem Markt Deutschland könnten Drittfaktoren wie der Grossevent der Fussball-EM im Juni eine Rolle gespielt haben.» Betrachte man die absoluten Zahlen bei den Logiernächten, so sei ein kleines Minus von 2,69 Prozent zwischen Mai und Ende August 2024 (verglichen mit gleicher Periode aus dem Jahr 2023) auszumachen. Dies hänge unter anderem damit zusammen, dass in der Destination heuer rund sieben Prozent der Logiernächte in der Hotellerie infolge temporärer Betriebsschliessungen (Grand Hotel Park Gstaad, Ultima Gstaad sowie Saanerhof in Saanen) weggefallen seien.
Kurzfristigkeit ist im Trend
«Was auffällt: Die Kurzfristigkeit bei den Buchungen bleibt bestehen. Damit einher geht die Wetterabhängigkeit – im Guten wie im Schlechten. Dies bekamen beispielsweise die Schwimmbäder zu spüren, auch die Bergterrassen litten anfänglich sehr. Gleichzeitig wird die Bergfrische angesichts des Klimawandels weiter an Bedeutung gewinnen. Dies bietet etliche Chancen auch für den Herbst, wo die Vorausbuchungen laut Rückmeldungen aus der Hotellerie erfreulich ausschauen. Wenn nun noch die goldenen Herbsttage anrollen, dann dürfen wir auf ein sehr zufriedenstellendes Halbjahr zurückblicken», bilanziert Flurin Riedi, Tourismusdirektor/CEO Gstaad Saanenland Tourismus (GST).
Ähnlich beurteilen die Bergbahnen Destination Gstaad die Lage. Nach einem schwierigen Start mit vielen verregneten Tagen, die verhaltene Frequenzen auf den Bahnen und bei der Gastronomie brachten, lockte der sonnige, zweite Teil des Sommers umso mehr Gäste auf die Berge. «Die verlorenen Tage zu Saisonbeginn lassen sich zwar nicht mehr komplett aufholen. Hingegen haben wir mit dem neuen Themenweg Alpenzauberweg auf dem Rinderberg voll gepunktet, besonders auch bei Tagesgästen aus Thun oder Bern, die dank der direkten Zugverbindung von Bern nach Zweisimmen den Weg noch bequemer zu uns finden. Auch unsere Eventstrategie zeigt Erfolge. Nach der Konzertreihe des Gstaad Menuhin Festival & Academy diesen Sommer auf dem Eggli setzen wir diesen Herbst mit dem Caprices-Festival ein weiteres Highlight auf dem Gstaader Hausberg. Neben unserem Kerngeschäft als Transportmittel für Skifahrer und Wanderer entwickeln wir uns konsequent zu einer vielseitigen Plattform für Erlebnisse und Veranstaltungen. Nun freuen wir uns auf viele Berggänger in diesem Herbst», so Matthias In-Albon, Geschäftsführer der Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG).
Ein gutes Beispiel für positive Effekte des Tagestourismus sei auch der Glacier 3000. Dieser blickt auf eine sehr gute Sommersaison zurück. Auch für den Herbst wollen die Gäste hoch hinaus. «Der Alpine Coaster sowie der Peak Walk by Tissot sind die absoluten Leuchtturmangebote. Eine weitere Attraktion ist die wegen Revisionsarbeiten an der Hauptbahn diesen Herbst geöffnete Talstation Reusch. Sehr viele Einheimische und Zweitheimische nutzen diese, um Wanderungen via Martinsberg zu unternehmen. Hinzu kommen viele spontane Gäste aus der Schweiz, die vom idealen Ausflugswetter profitieren», berichtet Bernhard Tschannen, Geschäftsführer Glacier 3000.
Top Events als veritable Zugpferde
Einmal mehr habe sich gezeigt, so GST, dass die wichtigen Top Events – Swatch Beach Pro Gstaad, Gstaad Menuhin Festival & Academy, EFG Swiss Open Gstaad, Hublot Polo Gold Cup Gstaad sowie Country Night Gstaad – im Sommer zentrale Treiber für die Wertschöpfung in der Region seien. Vom konstant hohen Besuchervolumen würden nicht nur Gastgewerbe, Hotellerie und Parahotellerie profitieren, sondern auch das Gewerbe. Das EFG Swiss Open Gstaad allein habe gut 38’000 Tennisfans angelockt und generierte über 3500 Logiernächte in der Region. Das Gstaad Menuhin Festival & Academy blicke ebenfalls auf ein sehr erfolgreiches Festival mit positiven Besucherzahlen (25’400 Besuchende an über 60 Konzerten in sieben Wochen) zurück. «Ein besonderes Highlight war nicht zuletzt die neue Konzertreihe auf dem Gstaader Hausberg Eggli, die viel neues und jüngeres Publikum zu uns brachte», zeigt sich Geschäftsführer Lukas Wittermann erfreut.
Familienprogramme faszinieren mehr und mehr
Die verstärkte Erschliessung der Ferienregion Gstaad für Familien greife sukzessive. So verzeichnete «Saanis Familienprogramm» während vier Sommerwochen über 80 Teilnehmende.
Dank der Gstaad Card sei dieses Ferienprogramm kostenfrei, Übernachtungsgäste aus allen Unterkunftskategorien hätten daran teilgenommen. Die Hitliste führen der Besuch beim Imker, die Ranger-Tour um den Lauenensee sowie der Alpbesuch mit Käsen bei Bauer Dominik Matti auf der Alp Bodme. «Es braucht ein wenig Zeit, bis unser umfassendes Familienpaket im Markt ankommt. Noch haben wir Luft nach oben, was die Teilnehmerzahlen angeht», erklärt Flurin Riedi.
Tourismus blickt auf Herbst
Insgesamt seien die Vorzeichen für einen goldenen Herbst mit angenehmen Temperaturen für Wanderungen in allen Höhenlagen rosig, so GST. So seien die Postautolinie von Saanen bis Abländschen und an den Lauenensee bis Ende Oktober noch in Betrieb, auch die Eggli-Bergbahn und der Glacier 3000 fahren noch – Letzterer das ganze Jahr. «Dies lässt nicht nur Wanderherzen höherschlagen», so GST. Zudem organisierte GST erstmals mit dem Schweizer Unternehmen Peakhunter.com die Wander-Challenge «Alpbeizli-Tour 2024». «Wir sind überzeugt, dass in den Herbstferien etliche Gäste und Einheimische diese Challenge annehmen. Seit Juli haben sich 83 Wanderleute angemeldet. Idealerweise knacken wir die 100er-Marke bereits im ersten Jahr», hofft Katrin Espiasse, Produktmanagerin Destinationsentwicklung & Nachhaltigkeit bei GST.
Die flankierenden Herbstmassnahmen im Rahmen der Herbstkampagne von GST würden insgesamt darauf abzielen, neue Gäste für die Ferienregion Gstaad zu gewinnen und die Region weiter als die Herbstdestination im Berner Oberland zu platzieren. Dazu gehörten unter anderem gezielte Digitalkampagnen und Onlinewerbevideos in Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus. Ebenso seien Content Creators sowie Journalistinnen und Journalisten aus allen wichtigen Märkten von Gstaad bis Zweisimmen unterwegs.
PD/JOP