Projektwoche «Renaturierung Schürmattbach» der 9b des OSZ Ebnit
19.09.2023 SchuleVon Dienstag, 5. bis Samstag, 9. September hat die 9b des Oberstufenzentrums Ebnit an der Renaturierung des Schürmattbachs in Blankenburg bei Zweisimmen teilgenommen. Die Beteiligten des Fischereiinspektorats, von Theiler Ingenieure, der Schwellenkorporation Zweisimmen und der ...
Von Dienstag, 5. bis Samstag, 9. September hat die 9b des Oberstufenzentrums Ebnit an der Renaturierung des Schürmattbachs in Blankenburg bei Zweisimmen teilgenommen. Die Beteiligten des Fischereiinspektorats, von Theiler Ingenieure, der Schwellenkorporation Zweisimmen und der Fischereivereine aus Zweisimmen und Thun sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Am Dienstag bei schönstem Wetter werden wir von David Hodel (Theiler Ingenieure), Christoph Krebs und Daniel Ziörjen (Schwellenkorporation Zweisimmen) empfangen.
Wir starten das Projekt mit einer Einführung in das zugrundeliegende Konzept und die Hintergründe durch David Hodel, den begleitenden Ingenieur. Im Anschluss übernimmt Bruno Horisberg vom Fischereiverein Thun, der schon einige solche Projekte begleitet hat, die Instruktion. Bei der Begehung erklärt er uns viel über die Gewässerqualität und wie zum Beispiel Überreste der Anti-Baby-Pille in die Gewässer gelangen und die Fische schädigen. Anhand einiger Plakate lernen wir die Forellenarten der Schweiz sowie die bedrohten und ausgestorbenen Fischarten kennen. Ein weiteres Plakat zeigt die schockierende Situation der Staudämme. Allein an der Aare gibt es 37 Staudämme, wo noch nicht einmal ein Projekt zur Realisierung der Fischgängigkeit besteht.
Nach der Theorie können wir es kaum erwarten, ans Praktische zu gehen. Wir bauen Faschinen, das sind Gebinde aus Ästen, die im Bach verbaut werden, um die Strömung zu beeinflussen und den Fischen und Wasserlebewesen Nahrung und Lebensraum zu bieten.
Am nächsten Tag fertigen wir weitere Faschinen an. Wir haben alle Äste aufgebraucht und müssen neue schneiden. Gut, dass Luca schon den Führerschein besitzt und mit dem «Muli» fahren kann. Am Nachmittag kommen Karin Gafner, Biologin des Fischereiinspektorats, und der Fischereiaufseher dazu. Mit ihnen können wir einen Teil des Bachs abfischen. Bevor wir abfischen, erklären sie, wie das verlaufen wird und dass es ohne Gummistiefel in der Nähe des Wassers gefährlich sei, da sie die Fische mit Strom betäuben. Die Jungs helfen ihnen mit Gummistiefeln und Gummihandschuhen im Wasser. Die gefangenen Fische können wir in einem Eimer und einem Aquarium beobachten und bestimmen. Anschliessend «zügeln» wir die Fische in den nahegelegenen Betelriedbach.
Am Donnerstag holzen wir am Bach aus und bauen weitere Wasserelemente. Ein Teil von uns hilft mit, Wurzelstöcke und Steine zu verladen und sie am Bach für den Einbau zu deponieren. Ab diesem Tag übernachten wir auch zusammen in St. Stephan. Nach der Arbeit fahren wir ins Feriendörfli Stöckli. Drei von uns kochen das Abendessen, andere decken den Tisch. Nach dem gemeinsamen Abendessen fahren wir nach Zweisimmen ins Rollorama.
Am Freitagvormittag steht eine Exkursion mit Myrta Wüthrich aus St. Stephan zum Thema Schwarzspecht auf dem Programm. Wir gehen in den nahen Wald, wo der Schwarzspecht viele Spuren hinterlassen hat. Neben vielen Informationen bekommen wir von Myrta auch Feldstecher, um z.B. Brut- und Futterhöhlen des Spechts besser zu sehen.
Am Nachmittag bauen wir weitere Faschinen und kehren nach der Arbeit ins Feriendörfli zurück.
Am Samstag müssen wir früh aufstehen. Heute werden noch viele freiwillige Helfer von den Fischereivereinen dazukommen und mithelfen. Insgesamt sind über 40 Personen im Einsatz.
Der Ingenieur teilt Gruppen ein und verteilt die Aufgaben. Faschinen, Steine, Wurzelstöcke, Holzpfähle und ganze Baumstämme werden ins Bachbett verbaut, um dem Bach ein vielfältiges Gesicht mit vielen Lebensräumen für die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zu geben. Schon toll, was alles in kurzer Zeit entstehen kann, wenn viele Hände anpacken.
Am Schluss des Arbeitseinsatzes machen wir alle zusammen eine Begehung und bewundern die Veränderungen des Gewässers. Wirbel, Walzen, Löcher, Strömungskanäle und ruhige Zonen sind entstanden. Da werden sich die Fische wohlfühlen.
MAYLEA TALLAFERRO, LAURA MARK UND MARCUS SCHERER