«Weisch, wie wohl dass i de Bärge eim cha sin?»
Diese Zeile aus einem der vorgetragenen Jodellieder bringt es auf den Punkt: Die vielen angereisten Jodlerfreunde fühlten sich wohl in der umfunktionierten Tennishalle in Gstaad. Andächtig ...
«Weisch, wie wohl dass i de Bärge eim cha sin?»
Diese Zeile aus einem der vorgetragenen Jodellieder bringt es auf den Punkt: Die vielen angereisten Jodlerfreunde fühlten sich wohl in der umfunktionierten Tennishalle in Gstaad. Andächtig zuhörend liess sich das Publikum die leicht verdauliche Jodelkost schmecken.
VRENI MÜLLENER
Jeden Frühling treffen sich die zehn Jodlerklubs aus dem Simmental, dem Saanenland und dem Pays-d’Enhaut und die dazugehörenden Kinderjodelchörli zum Jodlertreffen. Die Organisation liegt immer bei einem anderen Klub. Dieses Jahr war turnusgemäss der Jodlerklub «Bärgfriede» Gstaad an der Reihe.
Alles wollte gut vorbereitet sein, und so arbeiteten neun OK-Mitglieder unter der Leitung von Bruno Mösching seit einem Jahr an der Planung dieses überaus beliebten Frühlingsanlasses. Alle Aufgaben wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt, die ihre Herausforderungen mit grossem Aufwand, aber mit Bravour meisterten. Die Belohnung liess am Sonntagmorgen nicht auf sich warten: Aktive und Besuchende strömten in Scharen in die Tennishalle Gstaad, um sich einen guten Platz zu sichern.
Ganz verschiedene Klangfarben
Je nach ihrer Zusammensetzung hat jede Formation ihren eigenen Klang.
Die einen setzen auf ihre Jodelfrauen, andere Vereine haben passende Vorjodler in ihren Reihen. Das «Echo vom Flösch» ist eine reine Frauengruppe, wieder andere können auf einem guten Bassfundament aufbauen.
Manchmal tönte es kraftvoll und bestimmt, hie und da aber auch feinfühlig und zart. Das bunt gemischte Konzertprogramm bot viel Abwechslung. Bekannte Komponisten kamen zum Zug und traditionell Überliefertes wurde vorgetragen. Es ertönten auch Melodien mit und ohne Worte aus einheimischem Schaffen – Kompositionen von Ueli Moor, Hans und Simon Hefti und Simon Fuhrer kamen vor. Wer nebst den Melodien auch den Worten lauschte, konnte sehr viel Naturverbundenheit spüren und Gefühlvolles erleben, das zu Herzen ging.
Die Zusammenarbeit von Gleichgesinnten über die Saanenmöser hinaus funktioniert perfekt, leiten doch zwei Frauen aus dem Saanenland den Jodlerklub «Bärgrose» Zweisimmen und den Jodlerklub Lenk.
Während die unzähligen helfenden Hände die Verpflegung von 900 Anwesenden einleiteten, unterhielten die «Ländlerfründe Walopsee» aus dem Obersimmental die Besucher:innen mit ihrem unverwechselbaren Musikstil.
Am Nachmittag wussten die drei Kinderchörli besonders zu gefallen: «Ärdeschön», humorvoll, andächtig – für alles war Platz in diesen sechs Vorträgen. Der Gesamtchor mit allen Formationen – das Schlussbouquet des Tages – bot den Zuhörenden wie auch den Aktiven ein einzigartiges Erlebnis.
DAS JODLERTREFFEN IN ZAHLEN
Organisationskomitee (9 Personen)
Präsident: Bruno Mösching
Vizepräsident: Benz Schläppi
Sekretär: Cedric Yersin
Kassier: Daniel Hauswirth
Bau: Oliver Domke, Andreas Hauswirth
Festwirtschaft: Beat Hählen, Hansueli Zurbuchen
Sponsoring: Jürg Domke
Teilnehmende
10 Jodlerklubs (218 Personen),
3 Kinderchörli (65 Personen, Kinder und Leiterinnen)
Freiwillige Helfende
95 bestellte Helfershirts, circa70 Helfer:innen zusätzlich zu den Klubmitgliedern und ihren Familien
Verpflegung
Apéro für Teilnehmende: 12kg Zopf, 5kg Brot, 5kg Hobelkäse, 3kg Schnittkäse
Menu: mit gelösten Bankettkarten für die Klubs: 218, teilnehmende Kinder zusätzlich gratis Verpflegung für circa 700 Besuchende: Innnerhalb von 1,5 Stunden wurden 150kg Pommesfrites mit Grilladen serviert.