Nachdem erst vor einigen Wochen ein vakanter Sitz im Gsteiger Gemeinderat per Amtszwang besetzt werden musste, suchte die Gemeinde infolge Demission eines Ratsmitglieds erneut einen neuen Gemeinderat.

KEREM S. MAURER
Um es gleich vorwegzunehmen: Dieses Mal musste niemand zu diesem Amt verknurrt werden. Und um genau zu sein, ging es sogar um zwei Sitze, die besetzt werden mussten: Der bisherige Gemeinderat Steffen Nischan war für eine weitere Amtsdauer wieder wählbar, während der Sitz von Ernst Reichenbach infolge Demission neu besetzt werden musste. Wie die Gemeinde Gsteig bekannt gibt, ist im Rahmen der ordentlichen Erneuerungswahlen auf den 1. Januar 2024 während der publizierten Frist termingerecht ein Wahlvorschlag aus der Bevölkerung eingegangen. Dabei handelt es sich um Jürg Romang aus Feutersoey.

Da für diese Wahl nicht mehr Wahlvorschläge eingereicht wurden, als Stellen zu besetzen waren, hat der Gemeinderat laut einer Mitteilung gestützt auf Artikel 6 des Urnenwahlreglements der Einwohnergemeinde Gsteig, sowohl Steffen Nischan als auch Jürg Romang für eine Amtsdauer von vier Jahren ab dem 1. Januar 2024 im stillen Wahlverfahren als gewählt erklärt. Somit entfällt der für den 22. Oktober vorgesehene Wahlgang.

«Schade, dass niemand den Mut hat, in der Gemeinde mitzuwirken!»

Herr Romang, was sagen Sie zu Ihrer stillen Wahl?
(Lacht.) Ich bin positiv überrascht, dass man mir das zutraut. Aber ich bin auch etwas enttäuscht, dass sich sonst niemand zur Wahl gestellt hat und die Stimmbevölkerung keine richtige Wahl hatte. Schade, dass sonst niemand den Mut hat, in der Gemeinde mitzuwirken.

Wollten Sie schon immer in der Kommunalpolitik mitmischen?
Nein, nicht wirklich. Aber ich informiere mich laufend, damit ich weiss, was läuft und geht in unserer Gemeinde. Ich habe mich immer sehr für die Gemeinde Gsteig und auch für das Saanenland allgemein interessiert.

Haben Sie ein bestimmtes Projekt oder ein Ziel, welches Sie als Gemeinderat auf den Tisch bringen wollen?
Nein, im Moment habe ich kein solches. Aber es ist mir ein grosses Anliegen, mitzuhelfen, dass es der Gemeinde und der Bevölkerung auch in Zukunft gut geht.

Sollte man oder wollen Sie etwas an Gsteig verändern?
Ich habe die Gemeinde immer als sehr angenehm empfunden. Die Behörden sind freundlich und geben kompetent Auskunft. Als Aussenstehender finde ich, muss man nichts verändern. Aber vielleicht fragen Sie mich das in zwei Jahren noch einmal!