Den Sommer herausgefordert
14.06.2024 NachbarschaftMit Ciara, «The Cavers» und «Sweetly Insane» holte die Fabrik3770 Künstler auf den Pausenplatz der Schule Zweisimmen. Und es entstand tatsächlich das Gefühl von Sommer.
Hi-Summer, zu verstehen als Begrüssung des Sommers im ...
Mit Ciara, «The Cavers» und «Sweetly Insane» holte die Fabrik3770 Künstler auf den Pausenplatz der Schule Zweisimmen. Und es entstand tatsächlich das Gefühl von Sommer.
Hi-Summer, zu verstehen als Begrüssung des Sommers im Obersimmental, war eines von zwei Open-Air-Konzerten, die diesen Sommer Zweisimmen auf der Festivallandkarte erscheinen lassen.
Berner Indie-Folk
«The Cavers» waren der Hauptact an diesem Open-Air-Konzertabend. Die einsetzende Dämmerung passte hervorragend zum Sound der Berner Musiker. Seit mehreren Jahren machen Alan Hugo und Patrick Unternährer, beide ursprünglich aus Langenthal, gemeinsam Musik. Unterstützt werden sie dabei derzeit von einem Schlagzeuger und einem Bassisten. Sie selbst bezeichnen sich als Indie-Folk-Band.
Das Zweisimmner Publikum erlebte sie als harmonierende Musiker. Texte mit Tiefgang und Aussage, aber nie moralisierend oder schwermütig. Die Moderationen zwischen den Songs leichtfüssig, erklärend und vergnüglich. Restlos jede Sympathie holten sie sich ab, als sie nach den Zugabestücken nochmals auf die Bühne zurückkehrten und sich noch zu einer letzten Zugabe applaudieren liessen.
Musiker wie du und ich
«Sweetly Insane», das sind Kara (Mario Karamesinoski) am Bass, Dänu (Dänu Zürcher für Gesang und am Schlagzeug sowie Steinmann (Patrick Steinmann) mit Gesang und an der Gitarre.
Mit ihnen holte sich die Fabrik3770 Lokalkolorit auf die Bühne, die wettergeschützt auf einem Anhänger eingerichtet wurde. Dänu, in Zweisimmen daheim, macht seit langer Zeit mit Patrick und Mario Musik. Dabei verblüffte am Samstagabend Patrick mit seiner klaren Stimme. Mario, ursprünglich und noch gut hörbar aus dem Wallis, freute sich über den Auftritt in Zweisimmen besonders: «Das war das erste Mal, dass meine Kinder mich auf der Bühne ein ganzes Konzert lang erleben konnten.» Bei anderen Gigs sei es meistens schon so spät gewesen, dass seine Familie entweder nur den Anfang eines Konzertes mitverfolgt hätte oder es ganz und gar zu familienunfreundlichen Zeiten stattfand.
Noch näher
Mit Ciara stand eine Künstlerin auf der Bühne, die am meisten Lokalbezug mitbrachte. Ciara Coulter, so ihr vollständiger Name ist Musikschülerin und stand nicht zum ersten Mal auf der Bühne. Speziell war es für die Schülerin, die als Neuntklässlerin an der Schule in Zweisimmen kurzum ihre Schulzeit beenden wird, dennoch. Sie präsentierte nämlich ihr eigenes Lied. Im Rahmen der schuljahresbegleitenden Projektarbeiten komponierte sie, unterstützt vom Musiklehrer Lukas Matti, das Lied «Just Life». Ihre Eigenproduktion ist ein melancholisches Lied, das Ciaras kräftiger Stimme den Raum gab, den sie brauchte und füllte. Sowohl das Publikum als auch die Veranstalter waren begeistert.
Enormes Wetterglück
«Als wir am Mittag mit dem Aufbau beschäftigt waren und es wieder einmal zu regnen begann, hatten wir die Motivation ganz kurz aus den Augen verloren», so das Fabrik-Team. Doch Linda, Pat, Martin und Jenny liessen es darauf ankommen, halfen wacker beim Bühnenaufbau,beim Mischpult einrichten und gestalteten eine Gastronomieecke, in der es neben Hotdogs und Zuckerwatte auch Gin aus der Berner Matte Brennerei gab – und das alles ohne einen einzigen Regentropfen. Das Publikum war klein, aber sehr zufrieden. «Wäre toll, wenn es beim Bye-Summer wieder so klappt».
PD/JST