Pfarrersuche, Finanzplanung und die Wiederwahl des Präsidenten Stephan Addor sowie Ratsmitglied Antonia Reichenbach-Oehrli waren Themen der Kirchgemeindeversammlung in Lauenen am Sonntag.
JENNY STERCHI
Die Problematik bei der Neubesetzung der Pfarrstelle in ...
Pfarrersuche, Finanzplanung und die Wiederwahl des Präsidenten Stephan Addor sowie Ratsmitglied Antonia Reichenbach-Oehrli waren Themen der Kirchgemeindeversammlung in Lauenen am Sonntag.
JENNY STERCHI
Die Problematik bei der Neubesetzung der Pfarrstelle in Lauenen ist nicht neu. Sie wurde auch am letzten Sonntag kurz thematisiert.
Ausharren und weitersuchen
Die Zusammenarbeit mit dem Kandidaten, der sich in der letzten Probepredigt der Gemeinde vorgestellt hatte, kam nicht zustande. Stephan Addor, Kirchgemeinderatspräsident, beschrieb die momentane Situation treffend mit einem Leiterlispiel: «Wir sind zurück auf Feld eins.»
Derzeit verzichte der Kirchgemeinderat laut Addor auf eine weitere Stellenausschreibung. «Der Pfarrermangel ist überall zu beobachten. Dass wir hier am geografischen Ende liegen, vereinfacht die Situation nicht gerade.» Im Frühling werde dann wieder aktiv nach einer Besetzung gesucht. Die kirchlichen Aktivitäten dennoch weiterzuführen bedarf eines organisatorischen Aufwands, der den Rat in Anspruch nimmt, aber letztlich zum Ziel führt. «Wir machen, was wir können, aber zaubern geht nicht», erklärte der Ratspräsident eindringlich.
Kirchenalltag sichergestellt
Bis Juli 2023 werden die Bereitschaftsdienste für die Kirchgemeinde von Robert Schneiter und Edith Vogel abgedeckt. So wurde es bereits gehandhabt, seit die ehemalige Pfarrerin Kornelia Fritz Lauenen verlassen hat. Für die sonntäglichen Gottesdienste werden verschiedene Pfarrpersonen von weiter her zu Gast sein.
Um die stellvertretenden Pfarrpersonen administrativ zu entlasten, wurde in Lauenen ein Pfarrsekretariat eingerichtet, das von Arlette Perreten geführt wird. Es sorgt für Kontinuität im Austausch und hat sich bereits bewährt. Für den KUW-Unterricht stehen Irene Bieri, Sandra Burri und Urs Reichenbach zur Verfügung.
Vertrauen geschenkt
Zufriedenheit signalisierten die 28 Stimmberechtigten mit der sehr eindeutigen Wiederwahl von Antonia Reichenbach-Oehrli als Ratsmitglied, Martin Herrmann als Lauenens Vertreter im kirchlichen Bezirk und Stephan Addor als Ratspräsident.
Vorsichtiges Budget
Der Kassier Philipp Brand präsentierte einen Finanzplan, der Risiken minimiert. «Mit mehr Ausgaben zu rechnen, erspart Aufregung, wenn kurzfristige Reparaturen, Sanierungen oder anderweitige ungeplante Ausgaben auftauchen.» Für den Liegenschaftsunterhalt sind für das kommende Jahr 131’850 Franken vorgesehen.
Dieser lag in diesem Jahr bei 112’000 Franken. Beim Einbau der neuen Heizung konnte der Gesamtkredit um 7580 Franken unterschritten werden.
Mit einem vorsichtig erstellten Budget sei man in den letzten sechs Jahren jeweils zu positiven Jahresrechnungen gelangt. «Mit dem budgetierten Verlust von 25'000 Franken für das kommende Jahr bewahren wir uns einen Handlungsspielraum», präzisierte Philipp Brand. Ausserdem stehe man Steuerprognosen gegenüber, die jeweils sehr schwierig einzuschätzen seien.
Einnahmen generieren
Es sei schon unglücklich, so Addor, dass im Augenblick keine Pfarrperson das Pfarrhaus bewohne. «Mit der Einrichtung einer zweiten Wohnung im Pfarrhausgebäude könnte das Haus dennoch genutzt werden. Für dieses Vorhaben erhielt der Kirchgemeinderat die Zustimmung der Versammlung zu einem Planungskredit von 25’000 Franken.
Geplant ist die Einrichtung einer Wohnung im Obergeschoss des Pfarrhauses, deren fixe Vermietung angestrebt und so ein Ertrag aus dem Pfarrhaus möglich wird. Die Höhe des Planungskredites erklärte Ratsmitglied Erwin Annen: «Die Möglichkeiten eines Ausbaus sind beschränkt. Bewilligungsverfahren gegenüber Heimatschutz und Behörden werden Zeit und Geld kosten.» Auch die Planung der baulichen Veränderungen nehmen Ressourcen in Anspruch.
Bis im Frühling wird mit den Rückmeldungen diverser Ämter und Behörden gerechnet. Die Kostenaufstellung für den dann folgenden Baukredit wird im Optimalfall an der nächsten Kirchgemeindeversammlung vorgestellt.