Bergbahnen Adelboden AG: Neue Rolle des Unternehmens und Wechsel in der Geschäftsführung
26.11.2024 NachbarschaftAm Samstag, 23. November fand die 21. Generalversammlung der Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) statt. Die Aktionär:innen wurden über das vergangene Geschäftsjahr in Kenntnis gesetzt. Nicolas Vauclair wurde als Nachfolger von Markus Hostettler vorgestellt.
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Am Samstag, 23. November fand die 21. Generalversammlung der Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) statt. Die Aktionär:innen wurden über das vergangene Geschäftsjahr in Kenntnis gesetzt. Nicolas Vauclair wurde als Nachfolger von Markus Hostettler vorgestellt.
Am Samstag, 23. November begrüsste Verwaltungsratspräsident René Müller die Aktionär:innen in der Turnhalle Adelboden zur 21. ordentlichen Generalversammlung der Bergbahnen Adelboden AG. Das vergangene Geschäftsjahr 2023/2024 dauerte vom 1. Oktober 2023 bis 30. Juni 2024. Es sei ganz im Zeichen des Wandels gestanden, schreibt die BAAG: So sei mit dem Beginn der vergangenen Abrechnungsperiode eine neue Ära eingeläutet worden: Am 1. Oktober 2023 nahm die Bergbahnen Adelboden-Lenk AG (BAL AG) – die gemeinsame Betriebsgesellschaft der Bergbahnen Adelboden AG und Lenk Bergbahnen – ihren operativen Betrieb auf.
Alle operativen Tätigkeiten seien von den Mutterhäusern BAAG und Genossenschaft Lenk Bergbahnen (LBB) an die Tochtergesellschaft BAL AG übertragen worden. Damit habe sich die BAAG von der Seilbahnbetreiberin zur Immobilien- und Anlagenverwalterin gewandelt. «Der Betriebsertrag der BAAG setzt sich daher neu aus den Mieteinnahmen der an die Tochtergesellschaft vermieteten Infrastrukturen, wie Bahnen und Berghäuser, sowie aus übrigen Erlösen zusammen», erklärte Direktor Markus Hostettler. Die übrigen Erlöse würden hauptsächlich Beteiligungen Dritter an Investitionsprojekten beinhalten. Insgesamt betrage der Betriebsertrag der BAAG 4’035’079 Franken. Seit dem 1. Oktober 2023 verfüge die BAAG über kein eigenes Personal mehr. Das EBITDA der BAAG für das Kurzjahr 2023/24 betrage 2’912’543 Franken. Nach Abzug der Finanzaufwendungen und Steuern weise die BAAG einen Jahresgewinn von 125’459 Franken aus.
Operatives Ergebnis mit Luft nach oben
Die Aktionär:innen wurden auch über die Tätigkeiten und Zahlen aus dem operativen Geschäft der Tochtergesellschaft BAL AG informiert. Das allererste Geschäftsjahr der BAL AG war mit vielen Meilensteinen gespickt, wie die BAAG schreibt. «Im Winter 2023/24 wurde im gesamten Tarifverbund ein neues Preismodell für Skitickets eingeführt, die Unternehmung verantwortet nach der Übernahme des Restaurants Geilsbrüggli neu fünf Gastronomiebetriebe und am alljährlichen Traditionsevent ‹Chuenis bi Nacht› wurde die neue Lichtkunstshow ‹Allure› aufgeführt.»
Die BAL AG habe trotz einer, ab dem 10. Februar wettertechnisch extrem schwierigen Wintersaison mit fast 25 Millionen Franken Verkehrsertrag Winter ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Die drei fehlenden Sommermonate würden beim Verkehrsertrag Sommer mit 768’857 Franken zu Buche schlagen. Die Gastronomie sei mit einem Gesamterlös von knapp 3,5 Millionen Franken deutlich unter den Erwartungen geblieben. Nach ersten Herausforderungen (Personalengpässe und neue Prozesse) seien die Verantwortlichen bestrebt, die nun eingeleiteten Massnahmen zur Ertragssteigerung und Kostensenkung konsequent umzusetzen. Insgesamt habe die BAL AG Gesamteinnahmen von 31,3 Millionen Franken erwirtschaftet. Das EBITDA betrage 9’530’399 Franken (30,5 Prozent), das EBIT liege bei 499’958 Franken. Die Jahresrechnung 2023/24 schliesse mit einem positiven Jahresergebnis von 521’351 Franken ab. Dennoch gebe es Optimierungspotenzial: «Wir müssen insbesondere die Ertragssituation in der Gastronomie deutlich verbessern und unsere Anlagen in den Monaten Januar und März sowie im Sommer besser auslasten. Zudem müssen wir Massnahmen zur Effizienzsteigerung und Optimierung der Betriebskosten ergreifen. Diese sind nötig, damit wir den wirtschaftlichen Herausforderungen wie Inflation, Fachkräftemangel und Energiepreise besser begegnen können», erklärt der CEO der BAL AG, Nicolas Vauclair.
Mit einem Blick auf die Zukunft der BAAG und der BAL AG wurden die Anwesenden unter anderem über den Projektstand der Direttissima (Ersatz Sillerenbahn) informiert. Weil das Amt für Gemeinde und Raumordnung (AGR) im September 2024 Genehmigungsvorbehalte zur betreffenden UeO Nr. 29a äusserte und das nachträgliche Ausscheiden eines Gewässerraumes im Bereich Eselmoos verlangt, ist erneut ein geringfügiges Verfahren mit öffentlicher Auflage notwendig. Die Genehmigung der UeO durch das AGR erwarten die Verantwortlichen somit frühestens Ende März 2025. Seit dem Projektbeginn 2017 hat die Teuerung im Bau- und Maschinensektor massiv zugenommen. Dies veranlasse die BAAG dazu, das finanzielle Volumen hinsichtlich Gestaltung des gesamten Projekts und Materialisierung der Räumlichkeiten (Seilbahnstationen, Nebenräume, Hotelkonzept usw.) neu zu beziffern. Schon nur die Inflation und die diversen Krisen der letzten Jahre würden eine Verteuerung des Projektes in der Grössenordnung von 15 bis 20 Prozent mit sich ziehen.
Verabschiedung nach 24 Jahren als Direktor
Nachdem die Aktionär:innen viele Informationen zum Geschäftsgang 2023/24 erhalten und sämtliche traktandierten Anträge einstimmig genehmigt hatten, würdigte und verabschiedete René Müller den Direktor Markus Hostettler für seine langjährige Tätigkeit beim Unternehmen. Hostettler, der am 1. Januar 2000 nach Adelboden kam, wird Ende Januar 2025 pensioniert. Als sein Nachfolger habe Nicolas Vauclair gewonnen werden können. René Müller: «Für uns ist es ein Glücksgriff, dass wir mit Nicolas Vauclair eine Persönlichkeit als neuen Direktor gewinnen konnten, die uns und unsere Strukturen bereits bis ins Detail kennt und sich seit Jahren mit Herzblut und Kompetenz für die Region Adelboden-Lenk einsetzt.» Vauclair werde die Geschäftsführung der BAAG am 1. Januar 2025 übernehmen. PD/AMO
Mehr Infos unter: www.vogellisiberg.ch/aktionaere.