Die Stiftung Alpenblick Gstaad kommt ihrer Vision ein Stück näher: Die Baueingabe für das Bildungs- und Ferienzentrum sowie für die vier Wohnhäuser mit bezahlbaren Wohnungen für Einheimische ist bereit. Am vergangenen Samstag informierte der Stiftungsrat an ...
Die Stiftung Alpenblick Gstaad kommt ihrer Vision ein Stück näher: Die Baueingabe für das Bildungs- und Ferienzentrum sowie für die vier Wohnhäuser mit bezahlbaren Wohnungen für Einheimische ist bereit. Am vergangenen Samstag informierte der Stiftungsrat an einem Anlass in Gstaad über den Projektstand.
SONJA WOLF
«Das Projekt Alpenblick ist so weit auf Kurs, dass in den nächsten Tagen die Baueingabe erfolgt», berichtete Stiftungsratspräsident Nathanael Perreten über den neuen Meilenstein des Projekts. Eingeladen hatte der Stiftungsrat Alpenblick einen bunten Mix aus Personen, die dem Projekt nahestehen – die «Familie Alpenblick», wie sie Perreten mit Rührung nannte. Es waren dies Mitinitianten des Projekts, ehemalige Mitarbeiter und Feriengäste des Alpenblicks, Anstösser, Vertreter von interessierten Finanzinstituten, Mitglieder des Patronatskomitees, potenzielle künftige Betreiber und interessierte künftige Mieter.
Die geplanten Wohnhäuser und das Bildungs- und Ferienzentrum (siehe Kasten) sind in der Zone mit Planungspflicht ZPP vorgesehen. Die geringfügigen Anpassungen dieser Zone wurden vom Gemeinderat Saanen bereits gutgeheissen. Die Überbauungsordnung (UeO) soll demnächst zur Vorprüfung an den Kanton übermittelt werden.
Baustart in Etappen
«Wir hoffen, dass wir im Frühling 2027 mit dem Bau der vier Wohnhäuser beginnen können. Nach dem Bezug der Häuser im Herbst 2028 starten wir mit dem Bau des Bildungs- und Ferienzentrums. Läuft alles nach Plan, ist die neue Alpenblick-Ferienanlage im Frühling 2030 betriebsbereit», erklärte der Stiftungsratspräsident.
Stiftung arbeitet an Gesamtfinanzierung
Das Gesamtprojekt umfasst Investitionen in der Höhe von rund 42 Millionen Franken – je etwa zur Hälfte für die Wohnhäuser und für die Ferienoase. Für die Umsetzung benötigt die Stiftung einen zweistelligen Millionenbetrag an Startkapital. Die entsprechenden Fundraising-Aktivitäten laufen bereits. Während sich Banken bezüglich der Wohnhäuser positiv zeigen, sei die Finanzierung der Ferienanlage anspruchsvoller, räumte Perreten ein. Ziel sei es, die Gesamtfinanzierung bis Juni 2026 zu sichern – als Voraussetzung für den ersten Spatenstich. Das Projekt werde nur als Ganzes realisiert, betonte er.
Ein Kraftort mit sozialem Fokus
«Der neue Alpenblick soll ein Kraftort werden – offen für alle, aber mit sozialem Fokus», sagte Perreten. Es sei mit der Stadt Biel vereinbart, dass Bieler Schulen und Familien zu Sonderkonditionen im neuen Haus Ferien machen können. Auch Familien in schwierigen sozialen oder finanziellen Situationen sollen zu erschwinglichen Preisen Ferien im Saanenland verbringen können. Vorgesehen sind thematische Programme zu Bewegung, Ernährung, Nachhaltigkeit und kulturellem Austausch – etwa durch zweisprachige Lager auf Deutsch und Französisch respektive Englisch. Zudem strebt die Stiftung Kooperationen mit externen Organisationen wie zum Beispiel Pro Familia an, um gezielt Familien und Alleinerziehenden in belastenden Lebenslagen eine Auszeit zu ermöglichen.
ALPENBLICK EIN PROJEKT MIT WURZELN UND VISION
Im Alpenblick in Gstaad, gebaut um 1950, gingen Tausende von Bieler Kindern, Jugendliche und Familien ein und aus. Die Stadt ermöglichte zu Beginn gesundheitlich angeschlagenen Kindern im Alpenblick einen mehrwöchigen Aufenthalt. Später fanden im Alpenblick Ski-, Sommer- und Herbstlager der Bieler Volksschulen statt. Von 2009 – 2021 übernahm der Verein Ferienhaus Alpenblick die Leitung des Hauses, 2022 übertrug Biel das Baurecht der damals neu gegründeten Stiftung Alpenblick Gstaad. Die Stiftung plant auf dem Gelände einerseits ein Bildungsund Ferienzentrum, das aus einem Gäste- und einem Gruppenhaus besteht. Sie möchte Kindern, Jugendlichen und Familien in sozial sowie finanziell schwierigen Verhältnissen erschwingliche Ferien anbieten. Ausserdem will die Stiftung der Wohnungsnot in Gstaad begegnen und baut vier Wohnhäuser mit bezahlbaren Wohnungen für Einheimische. PD/SWO