Solveig Lanz neu an der Spitze der Dorforganisation Saanenmöser

  09.02.2018 Saanenmöser

An der 25. Generalversammlung der Dorforganisation Saanenmöser vor einer Woche im Romantik Hotel Hornberg wurde Solveig Lanz mit Applaus zur neuen Präsidentin gewählt. Nach einer speditiv geführten Versammlung stellte Matthias In-Albon, Geschäftsführer der Bergbahnen Destination Gstaad, das Projekt der neuen Saanersloch-Gondelbahn vor und hatte auch sonst Positives zu berichten.

JENNY STERCHI
Der Versammlungsraum war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die 25. Generalversammlung der Dorforganisation Saanenmöser begann. Auffallend viele Gäste, die ihr Feriendomizil oder ihre Zweitwohnung in Saanenmöser haben, wohnten dieser Veranstaltung bei. Entsprechend hoch ist die Mitgliederzahl, gemessen an der Einwohnerzahl des Dorfes. Brigitte Hoefliger-von Siebenthal, die als abtretende Präsidentin zum letzten Mal die Versammlung leitete, konnte mit 161 eine gewachsene Mitgliederzahl verkünden.

Sommergäste vs. grüne Weihnachten
Und es ging vergnügt weiter. Man freue sich, laut Brigitte Hoefliger-von Siebenthal, nach drei missglückten Wintern über den schneereichen Saisonauftakt im vergangenen Dezember. Ausserdem habe man das Thema Parkplatzgebühren, das in der vergangenen Saison für viel Unmut sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen gesorgt hatte, in mehreren Sitzungen bearbeitet mit dem Resultat heute vorliegender Tarifanpassungen.

Protokoll und Jahresbericht wurden einstimmig und mit Applaus von den Anwesenden angenommen. Darin kam unter anderem auch der für die Region gute Sommer 2017 zur Sprache. Man habe beobachtet, dass die Schweizer Stadtbevölkerung vor den heissen Tagen und vor allem Nächten im Unterland flüchtete und im Saanenland frische Luft fand.

Aktivitätenvielfalt
Bei der Präsentation der Rechnung konnte die Präsidentin ein geringeres Defizit präsentieren, als budgetiert war. Mitgliederbeiträge in der Höhe von 14 575 Franken und finanzielle Unterstützung vonseiten der Gemeinde Saanen ermöglichten erneut die Unterstützung für das Kindergelände im Winter, Dorfbräteln, den Apéro am 1. August und andere Veranstaltungen. Andere Ausgaben wurden für Blumenschmuck und die traditionelle Waldweihnacht getätigt. Die Aktivitätenliste dieses vergleichsweise kleinen Dorfes verblüffte manch einen im Publikum.

Die bereits im letzten Winter an den Kreuzungen von Loipe und Strasse installierten Schaufeln seien ein Gemeinschaftsprojekt zusammen mit der Dorforganisation Schönried und Gstaad Saanenland Tourismus. Und die diesjährige Beteiligung am Nostalgie-Velorennen «Bergkönig», welches letzten Sommer seine Premiere im Saanenland feierte, sei ein neues Projekt für die Dorforganisation Saanenmöser. Und so wurde das Defizit von –2312 Franken im Rechnungsabschluss von der Versammlung ohne Gegenstimmen angenommen.

Ein weiterer Höhepunkt im Dorfgeschehen sei das Jubiläum des Viehzuchtvereins Saanenmöser. Wie Vorstandsmitglied Heidi Schopfer informierte, sei anlässlich des 100-jährigen Bestehens dieser Vereinigung am 21. April ein Volksfest geplant.

Neues Präsidium
Die Amtszeitbeschränkung machte einen Wechsel im Präsidium der Dorforganisation Saanenmöser erforderlich. Nach den drei maximalen Amtszeiten gab Brigitte Hoefliger-von Siebenthal das Präsidentenamt an ihre Nachfolgerin Solveig Lanz ab, die einstimmig und mit Applaus von der Versammlung gewählt wurde. Solveig Lanz, in Saanenmöser aufgewachsen, betreibt heute mit ihrer Familie ein Hotel im Dorf und wurde im letzten Jahr in den Vorstand gewählt.

Die Vorstandsmitglieder Markus Sprenger und Michael Zimmermann wurden ebenso einstimmig für eine nächste Amtszeit im Vorstand der Dorforganisation Saanenmöser wiedergewählt.

Wie auch an den meisten Versammlungen der anderen Dorforganisationen des Saanenlandes dankten David Matti, Präsident von Gstaad Saanenland Tourismus und Tourismusdirektor Sébastien Epiney für die geleistete Arbeit der Dorforganisation in Saanenmöser.

Standortanalyse der Bergbahnen Destination Gstaad
Anschliessend an regulären Traktanden erhielt Matthias In-Albon, Geschäftsführer der Bergbahnen Destination Gstaad (BDG), das Wort. Anders als in der Versammlung des letzten Jahres kam er in diesem Jahr mit vielen guten Nachrichten. Er eröffnete seinen Bericht mit der Information, dass man in den vergangenen zwei Jahren mit zum Teil auch unpopulären Massnahmen eine Kostensenkung von fast fünf Millionen Franken erreicht habe. Laut verschiedenen Studien sind Schneesicherheit und Präparation für den Wintersporttouristen von grosser Bedeutung, und daher habe man auch genau in diese Bereiche investiert. Mit der Sanierung bzw. Optimierung der Beschneiungsanlagen im Gebiet Saanersloch/Hornberg/Horneggli habe man u.a. auch auf diese Studien gezielt reagiert. Nicht unwesentlich sei dabei die Tatsache, dass man verstärkt die Arbeitskraft der eigenen Mitarbeiter für diese Massnahme habe nutzen können. «Die Mitarbeit bei den Bauarbeiten für die Beschneiungsanlagen eröffnete uns die Möglichkeit, einige Mitarbeiter das ganze Jahr über anstellen zu können», erklärte Matthias In-Albon die Vorteile dieser Umsetzung der Modernisierungsmassnahmen und er fügte hinzu: «Die so erreichte Erweiterung des Aufgabenfeldes für den Bahnmitarbeiter macht die Identifikation mit dem Unternehmen möglich.» Es liegt in der Natur der Sache, dass man zu dem, was man selber geschaffen hat, in der Regel grössere Sorge trage und grössere Identifitaion fordere. «So können wir alle gemeinsam an einem Strick ziehen», fasste In-Albon optimistisch zusammen.

Für den vom Gast gewünschten Komfort sorge man mit der neuen Saanersloch-Gondelbahn, deren Bau bereits im Herbst begonnen hat. Anders als im letzten Jahr, als In-Albon die Versammlung über die Verzögerung beim Neubau der Bahn informieren musste, konnte er heuer auf bereits getätigte und sichtbare Baumeisterarbeiten an der Bergstation am Saanersloch hinweisen. Von der schlechten Stimmung im letzten Jahr, verursacht durch Schneemangel, neu eingeführte Parkplatzgebühren und das stagnierende Neubauprojekt der Gondelbahn, war am Freitagabend nichts mehr zu spüren. Im Gespräch im Anschluss an die Versammlung erklärte Matthias In-Albon, dass es angenehm sei, dass die Vorwärtsbewegung der BDG wahrgenommen würde und man sich dank des nicht mehr ganz so starken Kostendrucks neben betriebswirtschaftlichen auch wieder vermehrt volkswirtschaftlichen Belangen widmen könne.

Auf die Frage aus der Versammlung nach dem Umgang mit verkehrstechnischen Problemen aufgrund höherer Kapazität der neuen Gondelbahn, sagte In-Albon: «Wir können noch nicht genau sagen, welche Auswirkungen das Ganze haben wird.» Parkplatzmangel kenne man bereits heute an Spitzentagen und im Augenblick fehle es an realisierbaren Möglichkeiten, die Parkplatzsituation zu ändern.

Ein Versammlungsteilnehmer regte an, zusätzliche Aktivitäten im Gebiet anzubieten. Alle Anwesenden waren sich einig, dass die multiple Nutzung der Piste durch Skifahrer und Schlittler äusserst unbefriedigend sei. Man überlege sich laut In-Albon derzeit, wie man ein zufriedenstellendes Schlittelangebot im Gebiet Saanersloch-Hornberg realisieren könne.


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