† Martin Aellen
27.06.2025 ZweisimmenMartins Chindheit
Äs isch dr 29. Dezämber im 2003 gsy, wo Martin z Zwöisime im Spital uf d Wält isch cho. E halbe Meter gross u 4350 Gramm schwer. D Anita, si grossi Schwäschter, het e höle Fröid ka, wo dä Bueb heim esch cho. Si het ...
Martins Chindheit
Äs isch dr 29. Dezämber im 2003 gsy, wo Martin z Zwöisime im Spital uf d Wält isch cho. E halbe Meter gross u 4350 Gramm schwer. D Anita, si grossi Schwäschter, het e höle Fröid ka, wo dä Bueb heim esch cho. Si het Martin scho bald der Schoppe gäh. Id Anitas Arme esch er gäre gsy u wacker gwaxe. Di zwöi hei guet zäme chöne spele, o we Martin zersch nit alz hät chöne mache wo d Anita.
Mit anderthalb Jahr hät är höjis Fieber u Verdacht uf e Hirnhutezündig gha. Vorsorglich hät är uf Bärn ids Chinderspital müesse u da met em Mueti e paar Tag im Zimmer blybe. Wel Martin no net hät chöne prichte, hät er geng weder syner Schueleni gnoh u zur Türe gstellt u am Mueti zoge. Är hät efach usi wäle. D Monika hät ne de tröschtet u probiert byzbrenge, dass si müesse im Zimmer blybe. Zum Glück hät sich dä Verdacht nit beschtätiget u wo ds höji Fieber zrugg isch, hei si ändlich weder heim chöne.
D Anita u Martin hei vel zäme underno im Hus, verussna oder im Stall. Eis Jahr hei si z Wynachte Gäld gwünscht u sich sälber Zwärggeissi kouft. Da häts du ono Beschäftigung gäh mit Fuetere, Meschte, Zuhne, Spaziere u natürlich Schmuse. Im Winter uf de Schi het Martin der grosse Schwäschter Anita naha giferet. Si sy zäme ga schlettle oder bobne u hei sich sösch im Schnee ustobet. Syni Schweschter Anita isch mu geng wichtig gsy. Mit Kevin u Melanie us em Loch si Anita u Martin es unschlagbars Team gsy als Chind. Alli sy ging gäre ds Louenegrosi ga bsueche.
Schuel u Lehrzyt
Primarschuel u d Sek hät Martin oni grossi Müei möge mache. So sy d Ufgabe bald gmacht gsy un är hät usi chöne öppis ga kroutere, zum Byspel mit em Fuxschwanz oder Bieli ga Studi umla. Ir Rüttischuel hät Martin Kevin Matti lehre kene. Si hey di glyche Inträsse gha.
U so heisi du z zwöite chöne ga studne. Di zwö si du ga chlyni Motorsägeni choufe, dass renger geit umztue. Papa hät du gseit, ohni Schutzusrüschtig wärd nüt gsaget. So sywer ga ychoufe: Schue u Helm hewer bald kah. Hosi häts e syr Grössi kenner gäh. Da hät är Papa erschtunt gfragt, wärum dass kenner Schutzhosi für Chend get. Nume Sageni. Kobi het mu du bybracht, dass di Sageni, wo si da hei, o nit för Chend sy… Schutzhosi hei wer du o kouft. U ds Louener Grosi hät met Fade u Nadle di Hosi passend gmacht.
Vo Götti Bruno hät Martin es Rasetraktörli met Aahänger ubercho. Da esch du ds Fuerwärche ringer gange als mit em Trappitraktörli. Eso si du Höu, Holz, Mescht u ander Fueder geng wi gröser worde. O d Geissi hei ufe Aahänger müesse.
Äs hät Martin scho früei wonder gnoh, wis früeijer esch gsy. U wi si hei gwärchet. D Rossmeimaschine hei wer müesse fürha näh u zwägmache. Dass är sa cha a sys Traktörli ahänke u mitere Gras meie.
Di Zyt esch naha gsy, sich Gedanke öbere Bruef z mache. Natürlich Forschtwart. Nach em Schnupere ischer no meh begeischteret heim cho vo däm Bruef. Wels kenner Lehrstelli het ka ir Region, hei wer mu grate, no en andera Bruef ga z schnuppere. Eso esch Martin zu Reuteler Holzbou als Zimmerma. Das hät mu eso gfale, dass är grad sälber für d Lehrstell hät gugget. Martin esch met Lyb u Seel Zimmermalehrling gsy. Nicola Beetschen, Ueli Perreten u Martin sy zäme id Bruefsschuel. Das esch es unzertrennlichs Trio worde. Si hey enandere ir Lehr ghulfe. U hey zäme mit Nicola Reichenbach z vierte Bärgturi gmacht uf ds Gältehore, Weldhore, Spitzhore u vel me. U natürlich in Usgang. O Rafael Kunz, wo met ne id Gwärbschuel esch, het mängs mit ne gfuschtet. Im zwöite Lehrjahr het Martin e Blockbandsagi kouft, dass er ds Holz usem eigena Wald cha rüschte u derna eso sage, winners grad brucht. Nicola, Ueli u Martin hei für d VA zäme e Horeschlitte gmacht u sy när no met däm Schlette ga Rene fahre.
Zerschta Rena aber isch no ufem Outoaahänger dür Fruttige düri verastaltet worde. Wo du es wysses Outo miteme rote Strich etgäge cho isch, het mu di Üebig sofort müesse abbräche. Di zwö hinder uf em Aahänger si drab gumpet un in e Lade verschwunde – u Martin wytergfahre, wi nüt we gsy…
Em Juli 2023 sy wer ad Diplomfir gange, dr Abschluss vo Martins Lehr ga fyre. E grossi Fröid hei wer ka, wo Martin u Michael Bieri met Diplom u Hobel als Uszeichnig für di höjischte Note vo däm Lehrjahr uf dr Bühni sy gstande. O Ueli u Nicola hei super abgschlosse.
Martin hät wyter zemmert. Bis er im Winter uf Romont id Regruteschuel isch. Das hät ne planget, bes die esch fertig gsy. Voll Fröid esch Martin drnah weder ga zemmere. Im Früelig u Summer hets ne no meh daheime brucht.
Hobby Ahneforschig
Wier heis vori scho gseit: Martin isch an alte Zyte gintressiert gsy. Är esch tagelang id Archiv uf Frutige, Thun u Bärn ga Ahneforschig betrybe. Choufverträg, vor alem vo önsem Heimet, hei ne intressiert. Er het us de Archiv vel müesse in alter Schrift läse u abschrybe, wel me ned alz darf abfötele. Es isch erstunlich, wi önses Heimet über Jahrhunderti esch gröser u chlyner ufteilt u weder grösser worden isch.
Martin het alz uber syner Vorfahre usa gsuecht, so wyt wis esch gange. Geng u geng wider isch är met ganz alte Foto vo Vorfahre un em Stammboum zu ältere Lüte ga usfrage, wär uf däne Fotone esch oder wär da no fehlt im Stammboum. Wener de isch heim cho, het er Fröid gha, im Stammboum es chlys bezi wyter z sy u natürlich o a Foto, won är het ubercho – mängisch no met de Näme vo däne, wo mu druf gseht.
O di alte Hüser u Schürleni heine packt: Wi si buwe hei i alte Zyte… Inschrefti gsuecht, wär ächt hender däne Kürzel füra chont… Mit Bänz Huswürth hät Martin druber gret.
Bänz hät du sys Amt im Rubi-Fonds wäle abgäh u gugget, dass Martin fortan di Sanierigsarbeite a Husmaleri dokumentiert. Ar Versammlig vom Rubi-Fonds esch Martin gwählt worde u hät das Amt agnoh u agfange.
Aber Momänt – da fählt doch öpper… Im Usgang esch Martin e Frou ids Oug gstoche: d Danja Ellenberger. E jungi, wunderbari Frou isch sys Schätzi worde. Si hei zäme vel undernoh. Aber da ghöret er no meh vor Danja.
Martin, wier danke dier für di Zyt, wo du binus besch gsy – im Härze hei wer di ja geng!
DYNI FAMILIE
Wort vor Danja an ihra Schatz
Knapp drü Jahr heiwer zäme verbracht. Drü Jahr sy nit lang, aber gnueg lang für öpper lehre z kene u lehre z liebe. Agfange hets, dass mu sich im Usgang het gseh, derna heiwer ging wider öppis underno, meistens sywer ufnes schöns Bärgtürli.
Du hesch von Aafang ahn um miech kämpft, du hesch mier zeigt, wi schön das cha si, öpper ufrichtig z liebe. Du bisch der ehrlichscht, fürsorglichst u liebevollscht Mensch, woni ha dörfe kenelehre. Du hesch mer ging ds Gfüehl gäh, dass i guet bi, wini bi. Du hesch nie über öpper urteilt – «aller si halt anders», hesch gmeint.
Dys Läbe isch ds Holz gsy, ob bym Zimmere, Sage oder Holze hesch du diech wohl gfüehlt. Fry z ha het für diech gheisse: Läde sage fürd Brügi ir Vorschess.
Im Summer isch für diech klar gsy, du hilfsch höuwe, tagilang hesch du gmeeit, un es isch dier nie verleidet.
Wos dym Papa nit guet isch gange, isch für diech klar gsy, du hilfsch da, wos di brucht, ging bisch du für dyni Familie da gsy.
Unermüedlich hesch du für dyner Tröim kämpft. Zersch i Wald gah holze, derna die Trämmla usem Wald reiche, si lah schinte, mit dyre Sagi Läde sage, si uf die schöne Tischi bige, im Gedanke: Wesi troche sy, chasch si bruche für d Vorschess oder speter mal für dys Hüsli im schöne Grund. Handwerklich bisch du abartig begabt gsy. Kes Zil isch z gross gsy u kei nüwi Maschine z wyt furt, für si gah z choufe.
Du hesch dyni Lydeschaft für ds Holz ud Berga o mit dyne Fründa chönne teile u das het nuch u tuet nuch o ging verbinde. Näbscht em Holz hei dier natürli euer Tieri ob Chueh, Geiss oder Chatz sehr vil Chraft gäh. Du bisch ging gäre zuene i Stall u hesch dier Zyt gnoh für si z pantsche.
No e anderi Lydeschaft isch dyni Ahneforschig gsy. Di einte heis speziell gfunde, dass sone junga Ma sich mit de Vorahne befasst, doch dier isch das glych gsy, was die andere dervo halte. Gmacht hesch due, was dier het gfalle, i has ging bewunderet, wi du i allne Situatione diech sälber blybsch u di nit lahsch lah verunsichere. Tagilang bisch du uf Bern ids Staatsarchiv gah Büecher mit der alte Schrift läse, für dass du dym Puzzle vo dyre Familiegschicht ging es Stücki näher chunsch. Es sygi aber es läbelangs Projekt, hesch du gmeint.
Zur Ahneforschig zuehi hei diech ono die alte Inschrifti a de Hüsere ginteressiert. Für dym nüwe Ämtli bym Rubi-Fonds nahazcho, hesch du dier e nüwi, türi Kamera zueha tah. Am Sunntig sywer vel alti Schürleni gah sueche u du hesch si derna gfötelet.
Gross furt hesch du nie müesse. Im Grund z sy, i de Bärge oder uf dyna Primelod z gseh, het dier vollkomme glängt.
Trotz all dyne vile Interesse hesch du dier ging Zyt gnoh, mit dyne Liebschte öppis zundernäh. Am liebschte ir Natur, im Winter gah Schi fahre, im Summer z Bärg oder o mängisch a Sufsunntiga, wo luschtig hei gändet.
Uf diech het mu chöne zele, obs eim guet oder äbe nit eso guet isch gange: Du bisch für eim da gsy. Du bisch nie dä gsy, wo am meischte het gredet, vor allem nit oberflächlichi Sache. Das hiegisch nit eso gäre, lieber aber hesch du tiefgründigi Gspräch mit de richtige Lüte gfüehrt.
Für dyni Familie, Fründa u dys Schätzi hesch du ging guet derzue gugget. Eifach als liebenswärta Mensch bhalte wier diech in Erinnerig.
Usem nüt hesch du dys wärtvolla Läbe müesse gäh. Ersch 21i – mu chas chum gloube. Eigentli hette wier ünsi Zuekunft wäle plane u iz müesse wer dyni Beärdigung vorbereite.
Es isch so ungloubli, dass sone junga Ma, wa voler Läbensfröid für syner Tröim het gläbt, iz va nus gange isch. Wier vermisse di aller wahnsinnig. Du bisch u blybsch für ging in ünsne Härze. Du hesch für ds Holz gläbt, aber o dür ds Holz dys Läbe müesse lah gah. Dyna gross Troum, ufem Primelod mal z wildheue, so wi früeijer, dä chasch du jiz hoffentli da obna usüebe.
I bi fescht dervo überzoge, dass wier am Himmel iz es Stärnli meh gseh. Si hei älwäg öpper guets brucht da obna… Wier liebe di für ging u due hesch ging e bsundriga Platz i ünsem Härze.Tschüüs Schätzi.