Über 40 Frauen, Männer und Jugendliche der Musikgesellschaft Gstaad wussten die zahlreich erschienenen Konzertbesuchenden in der Kirche Saanen zu begeistern.
LÉONIE MÜLLER
Mit «Exultate» – übersetzt aus dem ...
Über 40 Frauen, Männer und Jugendliche der Musikgesellschaft Gstaad wussten die zahlreich erschienenen Konzertbesuchenden in der Kirche Saanen zu begeistern.
LÉONIE MÜLLER
Mit «Exultate» – übersetzt aus dem Lateinischen: «freut euch» – hat der japanische Komponist Naoya Wada ein Stück geschrieben, das prägt und Lust auf mehr Musik macht. In der Folge klangen keltisch-irische Töne, verstärkt durch Solistinnen auf der Querflöte, durch das Kirchenschiff und entführten die Zuhörenden in die Ferne. Eine Inselgruppe vor der Nordwestküste Schottlands inspirierte Philipp Sparke zum Komponieren von «Summer Isles».
Amelia Westemeier moderierte das Konzert und verstand es meisterhaft, die Zuhörer:innen auf die Musik einzustimmen. So empfahl sie beim Eufoniumsolo von «Summer Isles», dass man die Augen schliessen und sich die schöne Landschaft von felsigen Klüften, grünen Matten, Flora und Fauna vorstellen solle. Es funktionierte. Ich sah eine weidende Schafherde auf einer traumhaft grünen Matte, Wellen, die sich an felsigem Gelände brachen, alles untermalt von sanften Eufoniumklängen.
Grosser Applaus für die Junior Band
Jeweils vor einem Konzert proben Lianna Romang, Querflöte, Samira Romang, Trompete, Elina Reber, Saxofon, Mateo Kohli, Es-Horn, Joel Burri, Posaune, und Lukas Matti auf dem Schlagzeug einmal pro Woche. Sie spielen ihr eigenes Repertoire, doch haben sie anschliessend an ihre Probe die Gelegenheit, noch eine halbe Stunde bei der Musikgesellschaft mitzuspielen.
Mit «Blue Sky Swing» und «Makalaka Boom» füllte die Junior Band unter der Leitung von Urs Oehrli den Kirchenraum mit rhythmischen und rockigen Tönen und erhielt grossen Applaus. heisst das Stück aus der Feder von Wim Laseroms. Das Solo auf dem Xylofon wurde von Nils Romang, einem der Jüngsten in der Musikgesellschaft, mit viel Freude vorgetragen. Kein Wunder, dass der Beifall kaum enden wollte.
Nicht nur die Liebe geht durch den Magen
Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy hatte eine Begegnung mit dem Klarinettisten Heinrich Joseph Baermann und seinem Sohn, woraus eine Freundschaft entstand. Als die beiden Baermanns für Mendelssohn Dampfnudeln und «Nidlechueche» zubereiteten, schrieb der Bekochte zwei Konzertstücke für Klarinetten.
Die zwei Solistinnen trugen gekonnt tragend, lebendig und facettenreich die anspruchsvollen Klarinettenklänge vor, die Mendelssohn für seine Freunde geschrieben hatte.
Unter dem Dirigentenstab von Sandro Frautschi
Die Musikgesellschaft Gstaad kann stolz sein, so viele Solist:innen in ihren Reihen zu haben. Auch in den letzten drei Kompositionen gab es Soloparts. So zum Beispiel für das Althorn, das die Zuhörer:innen gemächlich sanft ins Moor entführte. «Jack and Jill», ein Saxofon, das witzig, lebendig, übermütig und rhythmisch ertönte, und ein Posaunentrio, das dem Titel «Funky Trombone» mit seinen verwegenen Klängen alle Ehre machte.
Alle Solist:innen werden von der Musikgesellschaft getragen und mit Sandro Frautschi haben sie einen Dirigenten, der seit vier Jahren – wie der Präsident der MGG, Marcel Romang, sagte – mit viel Einsatz und Hingabe den Dirigentenstab führt. Nach der Zugabe, einer Komposition mit weihnächtlichkeltischen Klängen, dirigierte er zusätzlich die Konzertbesucher:innen beim gemeinsamen Schlusslied «O du fröhliche» und anschliessend durfte man mit Musik im Herzen den Heimweg antreten.
SOLISTINNEN UND SOLISTEN DES ADVENTSKONZERTES
– «Celtic Flutes», Querflöten: Yoshimi Wittermann, Valerie Nydegger
– «Summer Isles», Eufonium: Andreas von Grünigen
– «Xylo Time», Xylofon: Nils Romang
- Konzertstück Nr. 2, Klarinetten: Rita Walker, Isabelle Krenger
– «The Maid of the Moor», Althorn: Eveline Reber
– «Jack and Jill», Saxofon: Elia Lustenberger
– «Funky Trombone», Posaune: Susanne Lanz, Louis Lanz, Philipp Reber