Liegenschaften unter dem Hammer(?)
17.07.2016 GewerbeIMMOBILIEN Martin Göppert, seit über 20 Jahren in Gstaad im Immobiliengeschäft tätig, setzt seit einigen Jahren auf eine neue Methodik: die private Auktion von Liegenschaften. «Bei der Auktion handelt es sich um die ehrlichste Form der Preisfindung», ist er überzeugt.
Wer den Begriff «Liegenschaften unter dem Hammer» höre, denke unwillkürlich an das unfreiwillige Versteigern von Landwirtschaftsbetrieben, Hotels oder Chalets und vieles mehr, weil es im Rahmen eines im Amtsblatt publizierten Konkursverfahrens durchgeführt wird, sagt Martin Göppert, seit über 20 Jahren selbständiger/unabhängiger Immobilienvermittler in Gstaad und seit kurzem auch in der übrigen Schweiz. Aus dieser Überlegung habe er für Verkäufer und Käufer einer Liegenschaft eine Methodik entwickelt, die, wie er betont, «beiden Parteien einen fairen, transparenten und diskreten Verkaufsprozess ermöglicht, um ohne laute Nebengeräusche zum Ziel zu kommen»: die private Auktion von Liegenschaften.
Vorteile für Käufer und Verkäufer
Bei einem Hauskauf sind auf beiden Seiten meist viele und starke Emotionen vorhanden. «Es geht um langfristige und nachhaltige Entscheidungen, die eine Einzelperson oder eine Familie in dieser Situation treffen muss.» Und es geht im Normalfall auch um viel Geld. «Diese Tatsache kann die Verhandlungen zwischen den Parteien erschweren oder gar gänzlich verfälschen.»
In einer privaten Auktion konzentriere man das Geschäft auf den Kerngehalt des Kaufvertrags: «Einen angemessenen Kaufpreis gegen einen dauerhaften, wirtschaftlichen Wert.» Persönliche Beweggründe blieben bei einem guten Auktionator unter Verschluss. «So wird verhindert, dass eine allfällige Notsituation des Verkäufers zu dessen Ungunsten ausgenutzt und auf den Preis gedrückt wird», betont Göppert.
Bei der Auktion handle es sich um die ehrlichste Form der Preisfindung: «Die tatsächliche und aktuelle Nachfrage bestimmt, ob ein Geschäft zustande kommt oder nicht.» Vermutlich sei die Auktion eine der ältesten Verkaufsstrategien überhaupt. «So soll bereits der römische Kaiser Marcus Aurelius sein Mobiliar auf diese Art verkauft haben», so Göppert. Er hat das Verfahren auf den Immobilienmarkt zugeschnitten (s. auch Inserat). PD/ANITA MOSER