Wie es aussieht, kann die Flugplatzgenossenschaft das Saaner Airport-Areal bald übernehmen
26.06.2009 Business, Saanen, Politik, Gstaad
Kann die FGGS das Saaner Flugplatzareal übernehmen, gehen nicht nur die Rechte, sondern auch die Pflichten an sie über. Es ist einiges zu investieren. Zum Beispiel in die Sanierung der Betonpiste.
Das Plangenehmigungsverfahren für die Übernahme des Flugplatzareals in Saanen ist im vergangenen Jahr weiter vorangetrieben worden. Die Unterlagen sind nun beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und der baldigen Übernahme der Anlage vom VBS an die Genossenschaft sollte nun nichts mehr im Wege stehen, informierte Genossenschafts-Präsident Benno Lüthi bei der jüngsten Generalversammlung im Hotel Steigenberger. Mit der Übernahme gehen nicht nur die Rechte an die Flugplatzgenossenschaft über, sondern auch die Pflichten, klar. Und «die aus der Sicht des BAZL notwenigen Vorschriften und Erlasse – vor allem zum Thema Sicherheit und Haftungsfragen – steigen. Internationale Standardisierung ist beim BAZL gross geschrieben. Das hat seinen Preis», betonte Lüthi. 22 Jahre habe die Genossenschaft den Platz kostendeckend betrieben. «Doch wenn das so weitergeht, ist die FGGS in absehbarer Zeit nicht mehr in der Lage, den Flugplatz zu 100 Prozent aus Eigenmitteln zu betreiben.»
Damit die Entwicklung des Flugplatzes breit abgestützt sei, müssten bei der Strategie-Entwicklung von Anfang an alle involvierten Instanzen miteinbezogen werden. Viele bestehende Infrastrukturen müssten saniert werden, unter anderem auch der Deckbelag der Piste, sagte der Präsident. Eine erste grobe Kostenschätzung liegt bei fünf Millionen Franken. Im kommenden Jahr sind vorerst kleinere Sanierungen geplant sowie die Sanierung der knapp 400 Meter langen Betonpiste West. «Ohne Sanierung würde die nutzbare Piste verkürzt und als Folge davon könnten etliche Flugzeuge nicht mehr landen», begründete Lüthi. Die Arbeiten werden auf rund 300 000 Franken veranschlagt. Ohne Gegenstimme wurde der Betrag ins Budget 2009 aufgenommen. Einstimmig genehmigten die Genossenschafter die Rechnung, die bei einem Aufwand und Ertrag von knapp 176 000 Franken ausgeglichen abschliesst. Im nächsten Jahr rechnet man wegen den Sanierungskosten mit einem Verlust von rund 320 000 Franken.