Projekt La Terrasse de Gstaad gestorben. Todesursache: Neid

  19.04.2007 Gstaad, Tourismus, Natur, Landwirtschaft, Schönried, Hotellerie / Gastronomie, Saanenmöser

Todesanzeige. Als riesiges Projekt gestartet, dann redimensioniert und nun schliesslich begraben: Die Geschichte der "La Terrasse de Gstaad" klingt so, wie es in Wirtschaftskrisen oder sterbenden Tourismusorten üblich ist. Nur, auf Gstaad und das Saanenland trifft keines dieser Argumente zu. Denn wo andere an finanziellen Ressourcen scheitern, scheitert Gstaad... am Neid! Sogar in der offiziellen Pressemitteilung des Verwaltungsrates ist davon die Rede, dass "nach einer anfänglichen Euphorie (...) Neid und Ablehnng die Oberhand übernommen haben". Dies sind ungewohnte Töne, welche den Missmut und die Enttäuschung der verbliebenen Verwaltungsratsmitglieder offenkundig machen. Mehrere Initianten waren im Laufe der "Redimensionierung" (oder langsamen Sterbens) abgesprungen. Zu gross die Hostilitäten, zu stark der Widerstand.

So sind immer mehr verbindliche Landzusagen von den Grundbesitzern zurückgezogen worden; dies "unter dem Druck der drohenden Zeigefinger unermüdlicher Projektgegner", so Bruno Kernen (einer der wenigen standhaft gebliebenen Initianten, die nun nicht einmal Gründungsmitglieder genannt werden können). Vom Terasse-Projekt hatte man sich einen einzigartigen Werbeeffekt sowie einen enormen volkswirtschaftlichen Nutzen für die Region versprochen. Ein Klumpenrisiko der gegenwärtigen Hochfinanz-Auswüchse sollte entschärft und eine attraktive Mittelschicht als neues Kundensegment gewonnen werden. Nun, Blut ist bekanntlich dicker als Wasser; Hass stärker als Liebe und Neid... Todesurteil von grossen Visionen.


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